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Mindestens zehn Tote bei Anschlagsserie auf Java

Die indonesische Stadt Surabaya wird von einer Explosionsserie erschüttert. In drei christlichen Kirchen sterben mindestens zehn Menschen. Der Verdacht richtet sich gegen Islamisten.

Explosionen in Kirchen
Surabaya: Bei einer Serie von mutmaßlichen Bombenanschlägen auf christliche Kirchen sind viele Menschen getötet und verletzt worden. Foto: Trisnadi/AP
Surabaya: Bei einer Serie von mutmaßlichen Bombenanschlägen auf christliche Kirchen sind viele Menschen getötet und verletzt worden. Foto: Trisnadi/AP

Jakarta (dpa) - Bei einer Serie von mutmaßlich islamistisch motivierten Bombenanschlägen auf christliche Kirchen sind in Indonesien mindestens zehn Menschen getötet worden.

Nach Polizeiangaben gab es mindestens 41 Verletzte. Die Großstadt Surabaya auf der Insel Java wurde am Sonntag innerhalb weniger Minuten von mehreren Explosionen erschüttert. Insgesamt sind drei Kirchen betroffen. Die Behörden vermuten, dass islamistische Terroristen dahinter stecken.

Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Mehrfach gab es dort schon Anschläge von Islamisten. Die Behörden vermuten, dass die Bombenserie das Werk einer Gruppe mit Verbindungen zur Terrormiliz Islamistischer Staat (IS) ist. Ein Sprecher des indonesischen Geheimdienstes NIA machte die Gruppe Jemaat Ansharud Daulah (JAD) dafür verantwortlich. Ein Bekennerschreiben oder Ähnliches gab es zunächst aber nicht.

Die erste Explosion ereignete sich gegen 07.30 Uhr (01.30 Uhr MESZ) in einer katholischen Kirche namens Santa Maria. Nach Angaben von Augenzeugen geschah dies kurz vor Beginn eines Gottesdienstes. Im Fernsehen waren Bilder der stark beschädigten Kirche zu sehen. Zeugen berichteten von zahlreichen Opfern. Kurze Zeit später gab es weitere Explosionen in einer Kirche, die der Pfingstbewegung gehört, und in einem protestantischem Gotteshaus.

Die Hafenstadt Surabaya ist mit mehr als 2,6 Millionen Einwohnern zweitgrößte Stadt des Inselstaates. Indonesien hat seit mehr als anderthalb Jahrzehnten immer wieder mit islamistischer Gewalt zu tun. Bei einem Anschlag auf der Ferieninsel Bali starben 2002 mehr als 200 Menschen. Von den mehr als 260 Millionen Einwohnern sind mehr als 85 Prozent muslimischen Glaubens. Katholische und protestantische Christen machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus.

Der NIA-Sprecher Wawan Purwanto sagte im Fernsehsender Metro-TV, die Terrorgruppe JAD habe ursprünglich Anschläge auf die Polizei geplant. »Aber weil die Polizei vorbereitet war, haben sie sich jetzt andere Ziele ausgesucht.« Erst am Donnerstag war in der Nähe von Jakarta ein Gefängnisaufstand mit insgesamt sechs Toten zu Ende gegangen, darunter fünf Polizisten. Bei einem Teil der Häftlinge soll es sich um IS-Anhänger gehandelt haben.