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Migranten in Litauen auf Flucht vor Polizei verunglückt

Litauen beschuldigt den belarussischen Machthaber Lukaschenko, in organisierter Form Migranten an die EU-Außengrenze zu bringen. Auf der Flucht durch Litauen kam es jetzt zu Verletzten und einer Toten.

Nato-Gipfel in Litauen
Litauen ist Nato-Miglied. In dem Land kam es jetzt zu einem Unglück mit mehreren Flüchtlingen. Foto: Pavel Golovkin/DPA
Litauen ist Nato-Miglied. In dem Land kam es jetzt zu einem Unglück mit mehreren Flüchtlingen.
Foto: Pavel Golovkin/DPA

Bei zwei Autounfällen von Migranten auf der Flucht vor der Polizei sind in Litauen eine Frau ums Leben gekommen und mehrere Personen verletzt worden.

Nach Angaben der Polizei wurde eine vermutlich aus Indien stammende Frau getötet, als sie in der Nacht mit ihrem Auto in einen Fluss im Süden des baltischen EU- und Nato-Landes stürzte. Die Frau war zuvor mit ihrem Fahrzeug zusammen mit drei später aufgegriffenen Insassen auf einer Fernstraße vor einer Polizeikontrolle geflüchtet.

Bei einem anderen Unfall wurden acht Migranten verletzt, als ihr Auto in der südlitauischen Stadt Jonava von der Straße abkam, gegen ein Gebäude prallte und sich überschlug. Zu dem Unfall kam es, nachdem der Fahrer einer Polizeistreife davongefahren war, die das Fahrzeug anhalten wollte. Bei dem Fahrer handelte es sich um einem Mann aus Sri Lanka, ebenso wie vermutlich bei den restlichen Insassen.

Weg über Lettland

Vorläufige Informationen deuten nach Polizeiangaben darauf hin, dass in beiden Fällen die Migranten über Lettland nach Litauen kamen. Dort hatte der Grenzschutz in den vergangenen Tagen eine besonders hohe Zahl von Migranten registriert, die unerlaubt vom Nachbarland Belarus aus die Grenze zu dem EU- und Nato-Land überqueren wollten.

Litauen und Lettland beschuldigen genau wie Polen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten an die EU-Außengrenze zu bringen. Dies werde von den belarussischen Behörden geduldet oder sogar gezielt gefördert, um ein politisches Druckinstrument zu schaffen. Alle Länder haben deshalb bereits den Schutz der Grenze verstärkt.

© dpa-infocom, dpa:230913-99-181218/2