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Meta verschärft Kontrolle von Inhalten nach Hamas-Attacke

Auch bei Facebook, Instagram und Threads ist die Zahl der Falschinformationen und Darstellungen von Gewalt seit dem Hamas-Angriff auf Israel gestiegen. Wie geht der Meta-Konzern dagegen vor?

Meta und Facebook
In den ersten drei Tagen nach dem Hamas-Angriff wurden laut Meta Hunderttausende Beiträge auf Arabisch und Hebräisch entfernt oder als verstörend markiert. Foto: Andre M. Chang/DPA
In den ersten drei Tagen nach dem Hamas-Angriff wurden laut Meta Hunderttausende Beiträge auf Arabisch und Hebräisch entfernt oder als verstörend markiert.
Foto: Andre M. Chang/DPA

Der Facebook-Konzern Meta ergreift nach der Attacke der islamistischen Hamas auf Israel zusätzliche Maßnahmen gegen die Verbreitung illegaler und irreführender Inhalte im Netz.

Allein in den ersten drei Tagen nach dem Angriff am Samstag vergangener Woche seien 795.000 Beiträge auf Arabisch und Hebräisch entfernt oder als verstörend markiert worden, teilte Meta gestern mit. In dieser Zeit seien in diesen Sprachen täglich sieben Mal mehr Beiträge als im Durchschnitt der vergangenen zwei Monate gelöscht worden.

Zu den weiteren Schritten gehöre, auf Hinweis jene Beiträge zu löschen, bei denen mutmaßliche Geiseln klar zu erkennen seien. Für eine Reihe von Schlagwörtern (Hashtags) bei Instagram, unter denen es zahlreiche Verstöße gegen Inhalte-Regeln gegeben habe, sei die Suchfunktion deaktiviert worden. Bei Live-Video lasse Meta besondere Vorsicht walten, auch angesichts von Drohungen der Hamas, Geiseln zu zeigen. Für einige Nutzer, die zuvor gegen Regeln verstoßen hätten, sei die Funktion deaktiviert worden.

Mahnung von EU-Kommissar

Meta verwies auch darauf, dass der Konzern 2021 ein Netzwerk von Profilen mit Verbindung zur Hamas aufgespürt und entfernt habe. Diese Fake-Accounts hätten versucht, auf die Plattform zurückzukehren.

Der Konzern veröffentlichte die Informationen nach einer Mahnung des EU-Kommissars Thierry Breton. Er wolle unverzüglich über Einzelheiten der Maßnahmen informiert werden, die Facebook unternommen habe, um schädliche Inhalte einzudämmen, schrieb Breton in einem Brief am Mittwoch. Nachdem Elon Musks Online-Plattform X auf eine ähnliche Aufforderung mit sehr allgemeinen Informationen reagiert hatte, bekam der Dienst einen offiziellen Fragenkatalog der EU-Kommission. Breton hatte auf Hinweise verwiesen, dass bei X manipulierte Bilder und Mitschnitte aus Videospielen im Umlauf waren, die als echte Aufnahmen ausgegeben wurden.

Die Lage rund um den Hamas-Angriff ist der erste große Test für das neue EU-Gesetz DSA (Digital Services Act), das Online-Plattformen zu einem strikten Vorgehen unter anderem gegen Hassrede verpflichtet.

© dpa-infocom, dpa:231014-99-559864/3