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Medienhäuser fordern Verzicht auf Strafverfolgung Assanges

Dem Wikileaks-Gründer droht seit Jahren die Auslieferung in die USA. Die letzte Hürde machte jüngst die britische Regierung dafür frei. Große Medienhäuser befürchten einen »gefährlichen Präzedenzfall«.

Wikileaks-Gründer Assange
Wikileaks-Gründer Julian Assange droht seit Jahren eine Auslieferung an die USA. Foto: Dominic Lipinski
Wikileaks-Gründer Julian Assange droht seit Jahren eine Auslieferung an die USA.
Foto: Dominic Lipinski

Mehrere international renommierte Medienhäuser haben an die US-Regierung appelliert, die Strafverfolgung von Wikileaks-Gründer Julian Assange einzustellen. In dem von »Der Spiegel«, »Le Monde«, »El Pais«, »New York Times« und »The Guardian« unterzeichneten und am Montag veröffentlichten Offenen Brief heißt es, die Anklage schaffe einen gefährlichen Präzedenzfall und drohe die Pressefreiheit zu untergraben.

Assange versucht, gegen seine Auslieferung in die USA vorzugehen - aktuell mit einer Berufung am High Court in London. Nach jahrelangem juristischen Ringen hatte die britische Regierung die Auslieferung genehmigt. Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm wird vorgeworfen, mit Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Unterstützer sehen in Assange einen mutigen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte und an dem nun ein Exempel statuiert werden solle.

Die Medien, die den Offenen Brief verfasst haben, hatten demnach genau vor zwölf Jahren in Zusammenarbeit mit der Plattform Wikileaks Enthüllungsgeschichten rund um die vertraulichen Nachrichten des US-Außenministeriums veröffentlicht.

© dpa-infocom, dpa:221128-99-691019/2