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Mali weist hochrangigen Mitarbeiter von UN-Mission aus

Malis Regierung spricht von »Hochstapelei« und kritisiert »destabilisierende und subversive Handlungen« des UN-Funktionärs. Dieser muss das Land nun binnen 48 Stunden verlassen.

Bamako
Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern gilt als politisch äußerst instabil. Foto: Kay Nietfeld
Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern gilt als politisch äußerst instabil.
Foto: Kay Nietfeld

Malis Militärregierung hat den Direktor der Menschenrechtsabteilung der UN-Mission Minusma im Land zur unerwünschten Person erklärt. Der UN-Funktionär Guillaume Ngefa-Atondoko Andali müsse das Staatsgebiet binnen 48 Stunden verlassen, hieß es in einer Mitteilung der Regierung. Die Junta warf Andali darin »destabilisierende und subversive Handlungen« vor.

Er habe »Hochstapler« als zivilgesellschaftliche Vertreter Malis für Sitzungen des UN-Sicherheitsrats ausgesucht und dabei »die nationalen Autoritäten und Institutionen ignoriert«, zuletzt bei der Sitzung am 27. Januar. Eine Vertreterin der Zivilgesellschaft hatte vor dem höchsten Gremium der Vereinten Nationen neben Gewalt durch Terroristen auch Menschenrechtsverletzungen durch malisches Militär und dessen »russische Partner« beklagt. Die malische Regierung warf Andali eine »Verschwörung« vor, um das Land zu verunglimpfen.

Militärregierung pflegt enge Beziehungen zu Russland

»Wir bedauern die Entscheidung der malischen Regierung, aber Minusma wird die Ausübung ihres Mandats fortsetzen, einschließlich im Hinblick auf Menschenrechte«, teilte ein hochrangiger UN-Mitarbeiter in New York der Deutschen Presse-Agentur mit.

Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern gilt als politisch äußerst instabil. Seit dem jüngsten Putsch im Mai 2021 wird es von einer Militärregierung geführt, die von westlichen Staaten unter anderem wegen enger Beziehungen zu Russland kritisiert wird. Die russische Söldnertruppe Wagner steht im Verdacht, Verbrechen wie Hinrichtungen und Folterungen im Land begangen zu haben.

Im Rahmen der UN-Mission Minusma sind in Mali derzeit auch mehr als 1100 Männer und Frauen der Bundeswehr eingesetzt. Allerdings kam es immer wieder zu Streit mit der Regierung von General Assimi Goita.

© dpa-infocom, dpa:230206-99-486598/3