Aktivistin Luisa Neubauer hat vor einem Berliner Volksentscheid erneut mehr Tempo beim Klimaschutz gefordert. Es komme dabei auf alle an, sagte Neubauer am Freitag im rbb-Inforadio. »Wenn wir uns gemeinsam entscheiden, ein Feuer zu löschen, dann braucht es Leute, die jeweils ihren Teil dazu beitragen, das Feuer zu löschen. Und nicht Menschen, die am Straßenrand rumstehen und sagen «Ui, aber was kann ich denn schon machen?»«, sagte die Aktivistin.
Es brauche Städte und Länder weltweit, die loslegten und anpackten. Berlin könne sich in der globalen Spitzenklasse im Klimaschutz verorten und jetzt andere inspirieren. »Und dann haben wir auch eine reale Chance, dass wir die Sache noch einigermaßen gedreht bekommen.«
Klimaneutralität bis 2030?
Eine Bürgerinitiative will mit einer Abstimmung am Sonntag erreichen, dass Berlin sich verpflichtet, bis 2030 - und nicht wie bislang vorgesehen bis 2045 - klimaneutral zu werden. Umstritten ist unter anderem, ob das überhaupt machbar ist.
Der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, Christian Amsinck, hält das für »faktisch vollkommen ausgeschlossen«. »Denn es würde ja bedeuten, dass die Wärmeversorgung, die Stromversorgung komplett emissionsfrei erfolgt, also auf erneuerbare Energien umgestellt ist«, sagte er im rbb-Inforadio. Es werde ein Gesetzentwurf vorgelegt, der nicht mit Maßnahmen untersetzt sei.
Klimaneutralität bedeutet, dass nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden dürfen, als auch wieder gebunden werden können. Dafür müssten klimaschädliche Emissionen etwa durch Verbrennerautos, Flugzeuge, Heizungen, Kraftwerke oder Industriebetriebe deutlich gesenkt werden.
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