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London erwartet für Russland Probleme bei Armee-Aufstockung

Der russische Verteidigungsminister will die Truppenstärke seiner Armee deutlich erhöhen. Das könnte schwierig werden, schätzt der britische Geheimdienst.

Russlands Verteidigungsminister Schoigu
Sergej Schoigu, Verteidigungsminister von Russland, während er russische Truppen an einem ungenannten Ort in der Ukraine inspiziert. Foto: Uncredited
Sergej Schoigu, Verteidigungsminister von Russland, während er russische Truppen an einem ungenannten Ort in der Ukraine inspiziert.
Foto: Uncredited

Russland wird die angekündigte deutliche Aufstockung seines Militärs nach britischer Einschätzung nur schwer umsetzen können. »Russland wird höchstwahrscheinlich Schwierigkeiten haben, Personal und Ausrüstung für die geplante Erweiterung aufzutreiben«, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag in seinem täglichen Geheimdienst-Briefing mit.

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte vor kurzem unter anderem angekündigt, die Truppenstärke von 1,15 auf 1,5 Millionen Soldaten erhöhen zu wollen. »Schoigus Pläne signalisieren, dass die russische Führung höchstwahrscheinlich davon ausgeht, dass eine verstärkte konventionelle militärische Bedrohung noch viele Jahre über den aktuellen Ukraine-Krieg hinaus bestehen wird«, hieß es in London.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar vergangenen Jahres unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

© dpa-infocom, dpa:230122-99-312002/2