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Litauen dringt auf stärkere Truppenpräsenz an Nato-Ostflanke

Bundespräsident Steinmeier ist in Litauen zu Besuch. Dabei geht es unter anderem um die Stärkung der Nato-Präsenz durch Deutschland.

Steinmeier besucht Litauen
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l) und Litauens Präsident Gitanas Nauseda kommen zu einer gemeinsamen Pressekonferenz. Foto: Soeren Stache
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (l) und Litauens Präsident Gitanas Nauseda kommen zu einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Foto: Soeren Stache

Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda dringt angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine auf eine stärkere Nato-Präsenz an der Ostflanke des Bündnisses. »Das ist eine Frontlinie, die sehr stark sein muss. Wir brauchen eine Luft- und Raketenabwehr und eine größere Präsenz der verbündeten Streitkräfte in der Region«, sagte Nauseda nach einem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Vilnius.

Große Erwartungen setzt der Staatschef des Baltenstaats auf den Nato-Partner Deutschland. »Das langfristige Engagement Deutschlands für die Sicherheit Litauens ist für die gesamte Ostflanke der Nato unabdingbar«, sagte er. »Litauen ist seinerseits bereit, alles zu tun, damit sich die deutsche Truppen bei uns zu Hause fühlen.«

Die Bundeswehr hält seit Herbst 2022 die Panzergrenadierbrigade 41 »Vorpommern« in Deutschland zur Verteidigung Litauens bereit. In Litauen gibt es bisher nur einen Gefechtsstand, der mit rund 20 Soldaten besetzt ist und Waffen und Material im Land vorhalten soll. Zudem gehören 760 weitere deutsche Soldaten einem von der Bundeswehr geführten Nato-Kampfverband in Litauen an.

In Litauen wird darauf gedrungen, dass Deutschland mit möglichst vielen Soldaten und auf Dauer präsent ist. Dafür investiere das Land in die notwendige militärische Infrastruktur. »Wir bauen keine Infrastruktur nur dafür, dass die Kasernen dann leer stehen«, sagte Nauseda in Vilnius. Dort findet im Sommer auch der Nato-Gipfel statt.

Stationierung der Truppen in Litauen

Steinmeier betonte, es gebe in der Frage der Stationierung der Brigade keinen Streit zwischen den politischen Führungen in Litauen und in Deutschland. »Beide Seiten wissen, dass noch Hausaufgaben zu erfüllen sind, sowohl auf der litauischen Seite wie auf unserer Seite.« Die nächsten Schritte zu einer Erhöhung der Anzahl deutscher Soldaten würden jetzt »sorgfältig und im gegenseitigen Vertrauen« miteinander abgestimmt.

Der Bundespräsident versicherte Litauen, dass Deutschland zu seiner Verantwortung in der Nato und in Europa stehe und weiter seinen Beitrag zur Bündnisverteidigung leisten werde. »Gemeinsam werden wir jeden Quadratzentimeter des Nato-Bündnisgebietes verteidigen. Darauf können sich unsere Verbündeten, darauf kann sich auch Litauen verlassen.«

© dpa-infocom, dpa:230530-99-871738/3