Lettland wird das deutsche Mittelstrecken-Flugabwehrsystem Iris-T vor dem gemeinsam mit Estland geplanten Kauf nochmals näher in Augenschein nehmen. »Es gibt eine gute Nachricht. Heute beginnt ein Luftabwehrsystem Iris-T seine Reise nach Lettland, um zusätzliche Tests in Lettland durchzuführen«, sagte Verteidigungsministerin Inara Murniece im lettischen Fernsehen.
Sie hoffe darauf, dass die Tests bald abgeschlossen sind. Dabei gehe es vor allem darum, herauszufinden, welche Spezifikationen des Waffensystems am passendsten und geeignetsten für die Armee des baltischen EU- und Nato-Landes seien, sagte Murniece.
Gemeinsam mit ihrem estnischen Amtskollegen Hanno Pevkur hatte Murniece zuvor eine Rahmenvereinbarung über den Kauf des Systems vom Hersteller Diehl Defence unterzeichnet.
Nähere Angaben dazu, wie viele Iris-T-Systeme angeschafft werden sollen und zu welchem Preis, wurden nicht gemacht. Demnach wird es aber für beide Länder die größte Rüstungsinvestition seit der wiedererlangten Unabhängigkeit Estlands und Lettlands 1991 sein. In einer Mitteilung des Estnischen Zentrums für Verteidigungsinvestitionen in Tallinn wurde ein Auftragswert von rund 400 Millionen Euro genannt, zum lettischen Anteil liegen bislang keine Informationen vor.
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