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Lehrer-Präsident: Nicht alle ukrainischen Schüler integriert

Seit der Ankunft von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine müssen auch im Bildungsbereich einige Hürden überwunden werden. Doch laut Lehrerverband fehlt dafür qualifiziertes Personal in den Schulen.

Klassenzimmer
Grundschüler aus der Ukraine sitzen im Klassenzimmer einer Schule in Sachsen-Anhalt. Foto: Robert Michael/DPA
Grundschüler aus der Ukraine sitzen im Klassenzimmer einer Schule in Sachsen-Anhalt.
Foto: Robert Michael/DPA

Der scheidende Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, hat Probleme bei der Schulintegration mancher ukrainischer Schüler beklagt und dafür auch unzureichende Anstrengungen der Länder als Ursache ausgemacht. Rund 200.000 ukrainische Kinder seien einigermaßen an Schulen untergekommen.

Ihre Motivation beim Deutschunterricht sei aber »sehr unterschiedlich, je nachdem, ob man von einer baldigen Rückkehr ausgeht oder nicht«, erklärte er in der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. »Das Versprechen der Schulpolitik, jetzt, am Ende des Schuljahres, hätten dann alle ukrainischen Flüchtlingskinder den Anschluss an das Lernniveau der Regelklassen gefunden, kann - das ist jetzt schon klar - nicht eingehalten werden.«

Heute berät die Kultusministerkonferenz unter anderem über die Integration ukrainischer Schüler und weitere Themen der Bildungspolitik.

Nach Ansicht des Verbandschefs gibt es zu wenig qualifizierte Lehrkräfte für die spezielle Aufgabe, Kriegsflüchtlingskinder zu integrieren. »Lehrkräfte mit spezieller Qualifikation für Deutsch als Fremdsprache sind Mangelware«, erklärte er. Die Länder bemühten sich auch zu wenig um solche Fachkräfte. Außerschulischen Lehrkräften mit einer Qualifikation für »Deutsch als Zweitsprache« würden »nur schlecht bezahlte Verträge und befristete Verträge angeboten«.

© dpa-infocom, dpa:230622-99-141218/6