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Lauterbach will Arzneimittelproduktion per Gesetz fördern

Um Lieferengpässe zu verhindern, muss die Produktion wichtiger Arzneimittel in Europa erfolgen, sagt Karl Lauterbach. Per Gesetz will der Minister Studien erleichtern sowie die Zulassung beschleunigen.

Bundesgesundheitsminister Lauterbach
Der Forschungsstandort Deutschland habe in den vergangenen zehn Jahren schleichend an Attraktivität verloren, sagt Karl Lauterbach. Foto: Kay Nietfeld/DPA
Der Forschungsstandort Deutschland habe in den vergangenen zehn Jahren schleichend an Attraktivität verloren, sagt Karl Lauterbach.
Foto: Kay Nietfeld/DPA

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will die Erforschung und Produktion von Arzneimitteln und Medizinprodukten in Deutschland mit einem neuen Gesetz fördern. Dieses solle bis zum Jahresende kommen, sagte der SPD-Politiker der ARD am Rande des Treffens der G20-Gesundheitsminister in der indischen Stadt Gandhinagar im Bundesstaat Gujarat. Es solle möglich werden, in Deutschland einfacher Arzneimittelstudien zu machen und Arzneimittel dann schneller zuzulassen.

Der Forschungsstandort Deutschland habe in den vergangenen zehn Jahren schleichend an Attraktivität verloren, sagte Lauterbach. »Wir sind zurückgefahren in der Arzneimittelforschung, wir sind zurückgefahren bei der Zulassung neuer Arzneimittel.«

Der Minister betonte, das G20-Gastgeberland Indien sei ein wichtiger Standort für die Produktion und Erforschung von Arzneimitteln. Auch seien hier Produkte erhältlich, die man zu vergleichbaren Kosten in Deutschland noch nicht herstellen könne. Zudem sei Indien ein wichtiger strategischer Partner und man wolle die Zusammenarbeit noch ausbauen. Trotzdem müsse die Produktion wichtiger Arzneimittel etwa zur Krebsbehandlung in Europa erfolgen, um Lieferengpässe zu verhindern.

© dpa-infocom, dpa:230819-99-884762/2