Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Alexander Graf Lambsdorff, soll nach übereinstimmenden Medienberichten neuer deutscher Botschafter in Russland werden. Nach dpa-Informationen war der 56-Jährige im Gespräch für den Posten. Für einen endgültigen Beschluss gab es am Dienstag noch keine Bestätigung. Zuerst hatten das Onlineportal »The Pioneer« sowie »Spiegel« und »Frankfurter Allgemeine Zeitung« über die Personalie berichtet.
Derzeit ist Géza Andreas von Geyr Botschafter in Moskau. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine im Februar gilt der Posten als besonders schwierig. Als Reaktion auf die Ausweisung von 40 russischen Diplomaten aus Deutschland Anfang April erklärte Russland 40 deutsche Diplomaten zu »unerwünschten Personen«. Nach dpa-Informationen entsprach das etwa einem Drittel des deutschen diplomatischen Korps in Russland.
Vor seiner Karriere in der FDP war Lambsdorff ab 1995 bereits im Auswärtigen Dienst und für das Auswärtige Amt tätig. Von 2000 bis 2003 arbeitete er in der Presseabteilung der Deutschen Botschaft in Washington D.C., von 2003 bis 2004 war er im Russlandreferat des Auswärtigen Amts beschäftigt. Lambsdorff gehörte von 2004 bis 2017 dem Europäischen Parlament an, zuletzt als Vizepräsident.
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