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Kritik aus Bayern an Lauterbachs Umgang mit Wieler

Er war eines der Gesichter der Corona-Pandemie: Nun widmet sich RKI-Chef Lothar Wieler neuen Aufgaben. Bayerns Gesundheitsminister sieht Wieler aus dem Amt gedrängt.

Lothar Wieler
Lothar Wieler legt sein Amt als Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) nieder. Foto: Wolfgang Kumm
Lothar Wieler legt sein Amt als Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) nieder.
Foto: Wolfgang Kumm

Nach der Rücktrittsankündigung von RKI-Chef Lothar Wieler kommt Kritik aus Bayern am Umgang der Bundesregierung mit dem Leiter des Robert Koch-Institutes (RKI). Es sei der Eindruck entstanden, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dulde keine weiteren Experten neben sich im Rampenlicht, sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) in München.

»Lothar Wieler war lange Zeit das Gesicht der Corona-Pandemie. Ich bedauere sehr, dass die gemeinsamen Auftritte des RKI-Präsidenten und des Bundesgesundheitsministers in den vergangenen Monaten kaum noch stattgefunden haben«, sagte Holetschek.

Holetschek würdigte Wielers Expertise und Führungsqualitäten während der Corona-Pandemie. »Seine Einschätzungen waren ein wichtiger Kompass in Zeiten, in denen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft Orientierung gesucht haben und schnell gehandelt werden musste«, sagte der CSU-Politiker. »Herr Wieler hat mit Expertise, Besonnenheit und großem Engagement dazu beigetragen, Deutschland durch eine schwere Gesundheitskrise zu führen. Dafür gebührt ihm aufrichtiger Dank.«

Lauterbach solle nun prüfen, ob der Führungswechsel beim Robert Koch-Institut dazu genutzt werden könne, dessen Strukturen noch schlagkräftiger zu machen. Es lohne sich etwa, zu prüfen, welche Aufgaben und Abläufe in der Pandemie noch effizienter auf das RKI hätten zugeschnitten werden können.

© dpa-infocom, dpa:230112-99-194774/3