Logo
Aktuell Ausland

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Die Kämpfe in der Ukraine gehen unvermindert weiter. Erneut kommen Zivilisten durch russischen Beschuss ums Leben. Kiew gelingt eigenen Angaben zufolge ein Schlag gegen die russischen Schwarzmeerflotte. Die News im Überblick:

Ukraine
Besonders schwer sind die Kämpfe derzeit im ostukrainischen Gebiet Donezk. Foto: Mstyslav Chernov/DPA
Besonders schwer sind die Kämpfe derzeit im ostukrainischen Gebiet Donezk.
Foto: Mstyslav Chernov/DPA

Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind am Freitag erneut Zivilisten getötet worden. Besonders schwer sind die Kämpfe derzeit im ostukrainischen Gebiet Donezk. Nahe der Krim sollen nach ukrainischen Angaben durch den Einsatz »experimenteller Waffen« erneut zwei russische Schiffe beschädigt worden sein.

Bei mehreren Anwälten des Kreml-Kritikers Nawalny gab es nach Angaben seiner Unterstützer in Moskau Hausdurchsuchungen und Festnahmen. Russlands Präsident Wladimir Putin absolvierte seine erste Auslandsreise des Jahres in Kirgistan und will in der kommenden Woche laut Kreml-Angaben nach China reisen.

Tote und Verletzte nach russischen Angriffen in Ukraine

Beim Einschlag zweier Raketen in Gebäude der ostukrainischen Stadt Pokrowsk kam am Freitag laut Behörden mindestens ein Mensch ums Leben, 13 weitere wurden verletzt. Pokrowsk liegt in der ostukrainischen Region Donezk - rund 50 Kilometer nordwestlich von der derzeit besonders umkämpften Stadt Awdijiwka. Ebenfalls am Freitag wurde in der südukrainischen Stadt Beryslaw offiziellen Angaben zufolge eine 34-jährige Frau getötet, nachdem eine russische Drohne ihr ziviles Fahrzeug angriff.

»Experimentelle Waffen«: Zwei russische Schiffe angeblich beschädigt

Die Ukraine will Medienberichten zufolge unweit der annektierten Halbinsel Krim zwei weitere Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte beschädigt haben. Ukrainische Medien meldeten am Freitag unter Berufung auf Quellen beim Geheimdienst SBU erfolgreiche Angriffe bei der Hafenstadt Sewastopol. Ein Raketenschiff des Typs »Bujan« und das Patrouillenschiff »Pawel Derschawin« sollen mit neuen »experimentellen Waffen« von ukrainischen Seedrohnen attackiert worden sein, hieß es. Ziel sei ebenfalls das U-Boot »Alrossa« gewesen. Unabhängig überprüfen ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Hausdurchsuchungen bei Anwälten von Kremlgegner Nawalny in Russland

Bei mehreren Anwälten des in Russland inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny gab es laut Angaben seines Teams Hausdurchsuchungen. Insgesamt seien bei drei Juristen Polizisten erschienen, schrieben Nawalnys Unterstützer am Freitag auf der früher als Twitter bekannten Plattform X. Einer von ihnen, Wadim Kobsew, hätte den zu 19 Jahren Straflager verurteilten und international als politischen Gefangenen eingestuften Nawalny eigentlich an diesem Tag bei einer Anhörung verteidigen sollen, hieß es. Wenig später teilte Nawalnys Team mit, die Anwälte seien festgenommen worden. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst noch nicht.

Kriegsgegnerin Owsjannikowa womöglich vergiftet

Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines möglichen Giftanschlags auf die durch Kritik am Ukraine-Krieg bekannt gewordene russische TV-Journalistin Marina Owsjannikowa. Die Journalistin habe den Notruf gewählt, weil sie sich nach dem Verlassen ihres Hauses plötzlich schlecht gefühlt und eine Vergiftung befürchtet habe, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Sie habe darum gebeten, in ein Krankenhaus gebracht zu werden. Erste Ermittlungen und Überprüfungen der Kriminalpolizei seien im Gange.

Die damals noch beim russischen Staatsfernsehen angestellte Redakteurin hatte kurz nach Kriegsbeginn gegen die Ukraine im März 2022 für großes Aufsehen gesorgt, als sie mitten in einer Live-Nachrichtensendung ins Bild sprang und ein Protestplakat hochhielt. Sie wurde dafür kürzlich von einem russischen Gericht zu achteinhalb Jahren Straflager verurteilt.

Putin zu erstem Auslandsbesuch des Jahres in Kirgistan

Bei seiner ersten Auslandsreise in diesem Jahr wollte Russlands Präsident Wladimir Putin am Freitag in der zentralasiatischen Republik Kirgistan am Gipfel der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) teilnehmen. Es war das erste Mal, dass der Kremlchef seit Erlass des Haftbefehls des Weltstrafgerichts in Den Haag Russland verlassen hat. In Kirgistan droht dem 71-Jährigen anders als in vielen anderen Ländern der Erde keine Festnahme wegen Kriegsverbrechen gegen die Ukraine. In der kommenden Woche plant Putin laut Kreml auch eine China-Reise.

© dpa-infocom, dpa:231013-99-547731/7