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Kreml bestätigt Putin-Besuch in Nordkorea

Nach der Visite Kim Jong Uns in Russland wollen Moskau und Pjöngjang offenbar ihre Beziehungen weiter vertiefen. Ein Besuch Putins in Nordkorea liegt bereits mehr als 20 Jahre zurück.

Russland
Wladimir Putin und Kim Jong Un beim Besuch des Weltraumbahnhofs Wostotschny außerhalb der Stadt Ziolkowski. Foto: Uncredited/DPA
Wladimir Putin und Kim Jong Un beim Besuch des Weltraumbahnhofs Wostotschny außerhalb der Stadt Ziolkowski.
Foto: Uncredited/DPA

Russlands Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben aus dem Kreml Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nach dessen Visite einen Gegenbesuch abstatten. »Putin hat die Einladung dankend angenommen und die weiteren Abstimmungen erfolgen über diplomatische Kanäle«, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag russischen Agenturen zufolge. Ein Datum ist demnach noch nicht ausgemacht.

Unmittelbar nach dem Treffen von Putin und Kim am Mittwoch hatte Peskow noch erklärt, ein Gegenbesuch sei nicht geplant. Donnerstagfrüh hatten dann Nordkoreas Staatsmedien über Kims Einladung und Putins Annahme des Angebots berichtet.

Zunächst reist Lawrow nach Nordkorea

Zur Vorbereitung dürfte der Besuch von Russlands Außenminister Sergej Lawrow in Pjöngjang dienen. Der 73-Jährige soll nach Angaben Peskows im Oktober ins weitgehend abgeschottete Nachbarland reisen. Die Vorbereitungen dafür seien angelaufen, teilte Peskow mit.

Kim ist derzeit in Russland unterwegs. Am Mittwoch traf er den russischen Präsidenten am Weltraumbahnhof Wostotschny in der Amur-Region. Weitere Treffen der beiden sind nicht vorgesehen. Vor der jetzigen Visite war der nordkoreanische Staatschef das letzte Mal 2019 in Russland. Ein Besuch Putins in Nordkorea liegt noch weiter zurück. Im Jahr 2000 besuchte er den Vater und Vorgänger von Kim Jong Un, Kim Jong Il.

Russland und Nordkorea vertiefen ihre Beziehungen vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Russland hat sich damit international isoliert. Experten gehen davon aus, dass Moskau zudem an Waffen- und Munitionslieferungen aus Pjöngjang interessiert ist, um seine Besatzungstruppen in der Ukraine zu versorgen.

© dpa-infocom, dpa:230914-99-193714/2