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Kolumbiens Präsident ruft Banden zu Waffenruhe auf

Linke Guerillaorganisationen, rechte Paramilitärs und Verbrechersyndikate ringen um die Kontrolle über ganze Regionen. Kolumbiens Präsident Petro hofft, dass der Konflikt nun endgültig beigelegt wird.

Gustavo Petro
Kolumbiens erster linker Präsident: Gustavo Petro. Foto: Cristian Bayona
Kolumbiens erster linker Präsident: Gustavo Petro.
Foto: Cristian Bayona

Der neue kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat alle bewaffneten Gruppen des südamerikanischen Landes zu Friedensgesprächen und einer Feuerpause aufgerufen.

»Ich schlage den bewaffneten Gruppen des Landes vor, den Dialog mit einer Einstellung der Feindseligkeiten zu beginnen«, sagte der Linkspolitiker bei einem Besuch im Departement Antioquia. Der Hochkommissar für den Frieden, Iván Danilo Rueda, rief die Banden dazu auf, öffentlich ihre Bereitschaft zu einer Waffenruhe kundzutun.

In Kolumbien ringen linke Guerillaorganisationen, rechte Paramilitärs und Verbrechersyndikate um die Kontrolle über ganze Regionen und die illegalen Geschäfte. Vor allem Gemeindevertreter, Gewerkschafter, Repräsentanten indigener Gemeinschaften und Umweltschützer geraten immer wieder ins Visier der Banden. Kolumbiens erster linker Präsident Petro versprach bereits im Wahlkampf, Gespräche mit allen bewaffneten Gruppen aufzunehmen, um den internen Konflikt endgültig beizulegen. Zuletzt kündigte die Regierung bereits die Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit der Guerillaorganisation ELN an.

Mehr als 50 Jahre lang tobte in Kolumbien ein Bürgerkrieg zwischen linken Rebellen, rechten Paramilitärs und dem Militär. 220 000 Menschen kamen ums Leben, Millionen wurden vertrieben. Nach dem Friedensabkommen 2016 zwischen der Regierung und der größten Guerillagruppe Farc verbesserte sich die Sicherheitslage zwar zunächst. Allerdings sind mittlerweile viele Kämpfer wieder in den Untergrund gegangen und haben sich kriminellen Banden angeschlossen.

Rede Petro

© dpa-infocom, dpa:220828-99-544636/2