Vertreter der neuen linken Regierung Kolumbiens haben auf Kuba erste Schritte zur Wiederaufnahme von Friedensgesprächen mit der Guerillaorganisation ELN verkündet. Die Regierung erkenne die Legitimität einer ELN-Gesprächsdelegation an, hieß es am Freitag in einer Erklärung des kolumbianischen Hochkommissars für den Frieden, Iván Rueda, bei einem gemeinsamen Besuch mit Außenminister Álvaro Leyva in der kubanischen Hauptstadt.
Die Regierung werde alles dafür tun, die Bedingungen für die Wiederaufnahme der Gespräche zu schaffen. In Treffen mit der ELN-Delegation habe diese ebenfalls angekündigt, die dafür nötigen Schritte zu ergreifen.
Kolumbien litt 52 Jahre lang unter einem bewaffneten Konflikt zwischen Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs. Die größte Rebellenorganisation, die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (Farc), schloss im Jahr 2016 - nach Gesprächen auf Kuba - einen Friedensvertrag mit der Regierung des südamerikanischen Landes und legte die Waffen nieder. Tausende sogenannte Farc-Dissidenten weigerten sich allerdings und kämpfen mit Banden um die Kontrolle des Drogenhandels. Friedensgespräche mit der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) brach die Regierung nach einem Bombenanschlag der ELN auf eine Polizeiakademie in Bogotá 2019 ab.
Vergangenen Sonntag trat mit Gustavo Petro erstmals ein erklärter Linker das Amt des kolumbianischen Präsidenten an. Er kündigte an, den Friedensvertrag mit der Farc konsequent umzusetzen und auch mit den anderen bewaffneten Gruppen des Landes Gespräche aufzunehmen.
Mitteilung des Hochkommissars für den Frieden
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