Ärztinnen und Ärzte an Kliniken in sechs Bundesländern sind in einen Warnstreik getreten. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hatte in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
Zu einer zentralen Kundgebung in München kamen nach Gewerkschaftsangaben rund 4000 Ärztinnen und Ärzte aus mehreren Bundesländern. Andreas Botzlar vom Vorsitz des Bundesverbands Marburger Bund forderte die Arbeitgeber in München auf, ein Angebot vorzulegen, das die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte würdigt.
Die Situation an vielen Häusern sei bereits so kritisch, dass die Notbesetzung zur Regel geworden sei, sagte Botzlar. Die Arbeitgeber hätten es selbst in der Hand, Druck aus dem Kessel zu nehmen.
Notfallbehandlung sichergestellt
Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) kritisierte den Streik wiederholt als unnötiges Muskelspiel zu Lasten der Patienten. Der Marburger Bund habe keinerlei Verständnis für die finanziell angespannte Situation in den Krankenhäusern, hieß es.
In den betroffenen Kliniken ist nach Angaben des Marburger Bunds eine Notfallbehandlung der Patientinnen und Patienten sichergestellt. Den Kliniken seien Notdienstvereinbarungen angeboten worden.
Der Marburger Bund fordert von den Arbeitgebern für die rund 55.000 Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Kliniken eine Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent. Zudem soll es mit Wirkung ab 1. Januar 2023 einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 aufgelaufenen Preissteigerungen geben. Eine nächste Verhandlungsrunde ist für den 3. und 4. April vorgesehen.
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