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Kinder im Süden des Gazastreifens werden gegen Polio geimpft

Die zweite Phase der Impfkampagne gegen Kinderlähmung in dem umkämpften Küstenstreifen hat begonnen. Die UN fordern die Kriegsparteien dazu auf, die vereinbarten Kampfpausen einzuhalten.

Nahostkonflikt
Im Süden des Gazastreifens sollen 340.000 Kinder geimpft werden. Foto: Marwan Dawood/DPA
Im Süden des Gazastreifens sollen 340.000 Kinder geimpft werden.
Foto: Marwan Dawood/DPA

Die zweite Phase der Polio-Impfkampagne im Gazastreifen beginnt UN-Angaben zufolge im Süden des Gazastreifens. Helfer seien in der Stadt Chan Junis im Einsatz, um dort Kinder gegen das hochansteckende Virus zu impfen, teilte das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA auf der Plattform X mit. »In dieser kritischen Zeit müssen zum Schutz der Familien und der humanitären Helfer die Pausen in den Gebieten eingehalten werden«, schrieb die Organisation.

Gemeint sind zeitlich und örtlich begrenzte Kampfunterbrechungen im Gazastreifen, die beide Kriegsparteien zugesagt haben. Laut der Unicef-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika, Adele Khodr, hatte dies in den vergangenen Tagen im Zentrum des Gazastreifens geklappt.

In der ersten Phase der Impfkampagne waren dort laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 187.000 Kinder unter zehn Jahren geimpft worden. In der zweiten Phase wollen Helfer nun im Süden 340.000 Kinder erreichen. Dorthin sind viele Menschen vor den Kampfhandlungen geflohen. In einer dritten Phase sollen auch Mädchen und Jungen im Norden des Gebiets die Impfung bekommen.

Nach WHO-Angaben müssen mehr als 90 Prozent der Kinder geimpft werden, um eine Ausbreitung zu verhindern. Nach vier Wochen brauchen alle Geimpften eine zweite Dosis.

© dpa-infocom, dpa:240905-930-223687/2