Logo
Aktuell Ausland

Kiew: Russisches Landungsschiff bei Angriff beschädigt

Ukrainischen Berichten zufolge wurde bei einem Drohnenangriff in Noworossijsk ein russisches Landungsschiff schwer getroffen. Auch russische Militärblogger sprechen von Beschädigungen - Moskau dementiert.

Landungsschiff
Das Landungsschiff »Olenegorski gornjak« im Hafen von Noworossijsk (Archivbild). Foto: AP/DPA
Das Landungsschiff »Olenegorski gornjak« im Hafen von Noworossijsk (Archivbild).
Foto: AP/DPA

Bei einem ukrainischen Seedrohnenangriff auf den russischen Schwarzmeerhafen von Noworossijsk ist nach Angaben aus Kiew ein Landungsschiff schwer beschädigt worden. Ein Video des Einsatzes zeige, wie eine Seedrohne des Geheimdienstes SBU, beladen mit 450 Kilogramm Sprengstoff, das feindliche Schiff angreife, zitierten mehrere ukrainische Medien einen Informanten.

Das Schiff soll etwa 100 Mann Besatzung gehabt haben. Das russische Verteidigungsministerium hatte einen Drohnenangriff in Noworossijsk bestätigt, aber behauptet, dieser sei abgewehrt worden.

In dem veröffentlichten Video ist der Angriff aus der Drohnenperspektive bis kurz vor der Schiffswand zu sehen. Es soll sich um eine gemeinsame Operation von SBU und der ukrainischen Marine gehandelt haben, wie Medien in Kiew weiter meldeten. Spätere Bilder zeigten das 1976 in Dienst genommene Landungsschiff »Olenegorski gornjak« (Olenegorsker Bergmann) in geneigter Lage in der Bucht von Noworossijsk. Nach russischen Angaben gab es keine Schäden.

»Das wird weitergehen«

Ein Geheimdienstsprecher in Kiew kündigte weitere solcher Attacken an. Der Treffer sei ein großer Verlust für die Flotte der Besatzer, sagte der Sprecher des Militärgeheimdienstes HUR, Andrij Jussow, im russischsprachigen Auslandssender Freedom des ukrainischen Staatsfernsehens. »Für die Ukraine ist das eine gute und gerechte Nachricht«, sagte er. »Das wird weitergehen.«

Jussow betonte, dass gerade diese Landungsschiffe eine Gefahr seien für die Ukraine. Für die russische Propaganda sei das eine Tragödie, sagte er. Das russische Verteidigungsministerium hatte behauptet, die Attacke auf seine Schwarzmeerflotte sei abgewehrt worden. Dagegen ist auf Videos und Bildern zu sehen, dass das Schiff Schlagseite hat.

Nach offiziellen russischen Angaben gab es keine Schäden. Doch selbst kriegsbefürwortende russische Militärblogger veröffentlichten Fotos und Videos von dem Schiff in Schieflage und schrieben von Beschädigungen.

Die Ukraine stemmt sich seit mehr als 17 Monaten mit westlicher Hilfe gegen eine russische Invasion. Mehrfach hat dabei die Ukraine auch russische Schiffe und die Brücke zur 2014 annektierten Schwarzmeerhalbinsel Krim mit ferngesteuerten Seedrohnen angegriffen. Im vergangenen Jahr versenkte das Land die »Moskwa«, das Flagschiff der russischen Schwarzmeerflotte, mit einem Raketenschlag. Auch damals hatte das Ministerium in Moskau den Treffer zunächst heruntergespielt.

© dpa-infocom, dpa:230804-99-695836/8