Nach dem Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Bautzen sind die Ermittlungen des Landeskriminalamts ohne neue Erkenntnisse geblieben.
Der politische Druck sei hoch, dennoch könne es noch ein paar Tage dauern, bis neue Erkenntnisse vorliegen, sagte ein Sprecher des LKA am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Am Freitagmorgen hatten bislang unbekannte Täter einen Brand in einem ehemaligen Hotel außerhalb der sächsischen Stadt gelegt. Vier Menschen, die sich in dem Gebäude aufhielten, blieben unverletzt.
Bei einem Besuch am Tatort sagte ein LKA-Sprecher, dass es eine »gute Spurenlage« gebe. Auch Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) machte sich vor Ort ein Bild. Er sprach von einer »menschenverachtenden« Tat und betonte, die Täter schnell ausfindig machen und zur Verantwortung ziehen zu wollen. Ministerpräsident Michael Kretschmer sprach von einer widerwärtigen Tat. Der CDU-Politiker kündigte an, die Aufklärung habe »höchste Priorität«.
In das an einem Stausee gelegene Gebäude sollten in wenigen Tagen Flüchtlinge einziehen. Die Familien kommen laut Landratsamt aus Syrien, Nordmazedonien, der Türkei, Afghanistan, Georgien und der Russischen Föderation. Bei den vier Menschen, die am Freitag im Haus waren, handelte es sich laut Mitteilung der Stadt um Mitarbeiter des Hoteleigentümers.
Pyrotechnik auf Unterkunft in Neukieritzsch
Derweil warfen Unbekannte auch einen Knallkörper auf das Grundstück einer Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Neukieritzsch. Dort seien Menschen verschiedenster Nationalitäten untergebracht, teilte die Polizei auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Durch die Pyrotechnik sei niemand verletzt worden. Auch an dem Gebäude sei bei dem Vorfall in der Nacht zu Montag kein Schaden entstanden. Die Ermittlungen in dem Fall seien an die Kriminalpolizei übergeben worden. Bislang gebe es keine Hinweise auf die Täter.
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