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Japan: »Starke Botschaft« der G7 zu Ukraine

Bei den dreitägigen Beratungen haben die G7-Staaten Einigkeit bei der Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland bewiesen. Auch die persönliche Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten habe geholfen.

Fumio Kishida
Der japanische Premierminster Fumio Kishida spricht im Peace Memorial Park während der Pressekonferenz der Präsidentschaft des G7-Gipfels. Foto: Ministry of Foreign Affairs of Japan
Der japanische Premierminster Fumio Kishida spricht im Peace Memorial Park während der Pressekonferenz der Präsidentschaft des G7-Gipfels.
Foto: Ministry of Foreign Affairs of Japan

Die G7-Staaten haben auf ihrem Gipfel in Hiroshima aus Sicht des Gastgebers Japan »unerschütterliche Einigkeit« bei der Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland bewiesen. Die persönliche Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs habe geholfen, »eine starke Botschaft« in die Welt zu senden, sagte Japans Regierungschef Fumio Kishida nach dem Ende der dreitägigen Beratungen. »Ich denke, dass dies von sehr großer Bedeutung war«, sagte Kishida. Einseitige Versuche, den Status quo - »egal wo auf der Welt« - mit Gewalt zu verändern, werde man als G7 nicht akzeptieren.

Drohungen mit dem Einsatz von Atomwaffen dürften »nicht akzeptiert werden«, sagte Kishida. Die G7-Staaten verfolgten das »Ideal«, die Welt von Atomwaffen zu befreien. »Ein Traum ist etwas anderes als ein Ideal. Ideale sind erreichbar«, sagte der japanische Regierungschef. »Wir alle sind Bürger von Hiroshima«, die sich nach Frieden sehnten, sagte Kishida, der aus Hiroshima stammt. Die Stadt war am 6. August 1945 von der ersten in einem Krieg abgeworfenen Atombombe zerstört worden. »Wenn alle acht Milliarden Menschen auf der Welt zu Bürgern und Bürgerinnen von Hiroshima werden, wird es keine Kernwaffen mehr auf diesem Planeten geben. Daran glaube ich fest«, sagte Kishida.

Macron zu Selenskyj-Reise

Frankreich erhofft sich von der Reise des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zum G7-Gipfel mehr Verständnis für die Position der Ukraine bei Ländern wie Indien und Brasilien. Angesprochen darauf, dass ein französisches Regierungsflugzeug Selenskyj zur Arabischen Liga und dann weiter zum G7-Treffen nach Hiroshima brachte, sagte Präsident Emmanuel Macron, dabei gehe es auch darum, Frieden zu schaffen und Lösungen zu suchen.

Es sei im Interesse Frankreichs und dessen Rolle als permanentes Mitglied des UN-Sicherheitsrats, Selenskyj zu ermöglichen, sich »vor mehreren Weltmächten zu äußern, die manchmal nur einem einzigen Diskurs ausgesetzt sind«, sagte Macron vor Journalisten am Rande des Gipfels.

Er verwies auf ein anstehendes Treffen der sogenannten BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. »Das ist für uns sehr wichtig, weil es eine Teilung der Welt verhindert - zwischen denen, die klar die Ukraine unterstützen, und jenen, die sagen, dass sie den Frieden unterstützen, manchmal ohne dass man weiß, was das genau bedeutet.«

© dpa-infocom, dpa:230521-99-769902/3