Der Iran hat nach eigenen Angaben einen Satelliten zur Erdbeobachtung ins All geschossen. Er sei in die Erdumlaufbahn gebracht worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf den iranischen Kommunikationsminister Issa Sarepur.
Der Satellit »Nur-3« befinde sich nun in einer Höhe von 450 Kilometern über der Erdoberfläche, hieß es weiter. Der Kommandeur der Luft- und Raumfahrtstreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden teilte laut Nachrichtenagentur Isna zudem mit, man plane bis Ende März den Start von zwei weiteren Satelliten.
Erklärte Absicht des Irans ist, mit Satelliten Daten zu Wetter, Naturkatastrophen und Landwirtschaft zu gewinnen. Entgegen der Darstellung Teherans befürchten etwa die USA und Israel, dass die Raumfahrttechnik durchaus militärischen Zielen dienen soll. In den vergangenen Jahren war der Iran mehrmals mit Satellitenstarts gescheitert.
Der angebliche Satellitenstart fällt in einen heiklen Moment. Seit mehr als einem Jahr kommen Bemühungen zur Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015, das den Bau einer iranischen Atombombe verhindern sollte, nicht signifikant voran. Vergangene Woche vollzogen die USA und der Iran einen seit Monaten vorbereiteten Gefangenentausch, der Beobachtern zufolge auch den Weg für neue Gesprächsrunden bereiten könnte.
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