Brasiliens Ureinwohner erhoffen sich vom neugewählten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva die Ausweitung ihrer geschützten Gebiete als wesentliche Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel.
»Die indigenen Gebiete sind die Gebiete mit der größten biologischen Vielfalt und der am besten erhaltenen Vegetation, weil sie von Ureinwohnern geschützt und verwaltet werden«, hieß es in einer Mitteilung der Indigenen-Dachorganisation Apib vor dem am Sonntag beginnenden Weltklimagipfel in Ägypten.
Eine Datenerhebung der Apib, des Amazonas-Forschungsinstitut IPAM und der Iniative »MapBiomas« weise darauf hin, dass in Brasilien 29 Prozent des Gebiets um die indigenen Gebiete abgeholzt sind, innerhalb der indigenen Gebiete nur zwei Prozent. Der abgewählte Präsident Jair Bolsonaro sieht im für den Klimaschutz enorm wichtigen Amazonasgebiet vor allem wirtschaftliches Potenzial und wollte noch mehr Fläche etwa für Landwirtschaft und Bergbau erschließen.
»Wir sehen aus der Nähe die Auswirkungen der Umweltzerstörung, die Bolsonaro verursacht hat«, sagte Apib-Koordinator Dinamam Tuxá. »Jetzt mit Lula hoffen wir zusammenzuarbeiten, damit sich die Situation ändert.« Die Apib hofft auch, dass mit Lulas Wahlsieg Brasilien wieder auf die internationale Umwelt- und Klima-Agenda zurückkehrt. Der linke Lula galt in seiner früheren Amtszeit von 2003 bis 2010 zwar nicht als Grüner, hat jetzt im Wahlkampf allerdings versprochen, den Umwelt- und Klimaschutz künftig zu stärken.
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