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IfW: Deutschland zweitgrößter Geber von Ukraine-Militärhilfe

Insgesamt mehr als sieben Milliarden Euro hat Deutschland der Ukraine bereits in Aussicht gestellt. Doch die mit Abstand größte Militärhilfe erhält Kiew aus einem anderen Land.

Iris-T-Luftabwehrsystem
Bundeskanzler Olaf Scholz steht bei seinem Besuch des internationalen Luftwaffen-Manövers »Air Defender 2023« auf dem Luftwaffenstützpunkt Jagel neben einem Iris-T Luft-Luft-Lenkflugkörper (mit gelber Kappe) mit Infrarotsuchkopf. Foto: Kay Nietfeld/DPA
Bundeskanzler Olaf Scholz steht bei seinem Besuch des internationalen Luftwaffen-Manövers »Air Defender 2023« auf dem Luftwaffenstützpunkt Jagel neben einem Iris-T Luft-Luft-Lenkflugkörper (mit gelber Kappe) mit Infrarotsuchkopf.
Foto: Kay Nietfeld/DPA

Deutschland hat sich nach Angaben des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zum zweitgrößten Geber von Militärhilfen an die Ukraine nach absoluten Zahlen entwickelt. Im Zeitraum vom 25. Februar bis zum 31. Mai habe Deutschland seine Zusagen um 3,26 Milliarden Euro auf 7,5 Milliarden Euro erhöht, teilte das IfW Kiel am Donnerstag mit. Darin enthalten seien zusätzliche Kampfpanzer, Iris-T-Luftabwehrsysteme und weitere Waffen für die ukrainische Luftverteidigung. Die umfangreichste Zusage für Militärhilfe im Wert von 42,8 Milliarden Euro kam von den USA.

Der Wert aller erfassten Zusagen an die Ukraine habe sich um gut 13 Milliarden Euro auf insgesamt rund 165 Milliarden Euro erhöht. Dänemark habe allein für dieses Jahr neue militärische Unterstützung im Wert von einer Milliarde Euro zugesagt, darunter zusätzliche Leopard-2-Panzer. Polen sagte nach IfW-Angaben zwei neue Militärhilfepakete im Gesamtwert von 581 Millionen Euro zu.

Bisher seien aber nur etwas mehr als die Hälfte aller zugesagten schweren Waffen geliefert worden. Vor allem westliche Partner wie die USA, Deutschland und Großbritannien erhöhten zwar ihre Zusagen, die Lieferungen blieben aber deutlich dahinter zurück. Im Gegensatz dazu hätten osteuropäische Länder wie Tschechien, Slowenien, Polen und die Slowakei mehr als 80 Prozent der zugesagten schweren Waffen geliefert.

In seinem Ukraine Support Tracker erfasst das IfW militärische, finanzielle und humanitäre Hilfen, die der Ukraine seit dem 24. Januar 2022 zugesagt wurden.

© dpa-infocom, dpa:230706-99-306526/2