Hunderttausende Menschen sind in Mexiko dem Aufruf von Präsident Andrés Manuel López Obrador zu einer Kundgebung gefolgt. Nach einer Schätzung des Sicherheitssekretariats von Mexiko-Stadt kamen 500.000 Menschen auf dem zentralen Zócalo-Platz in der Hauptstadt am Samstag (Ortszeit) zusammen.
Der linkspopulistische Präsident López Obrador hatte seine Anhänger zu der Großkundgebung eingeladen, aus Anlass des 85. Jahrestages der Enteignung der Ölindustrie in Mexiko im Jahr 1938.
Von der Opposition wurde die Veranstaltung allerdings als eine Reaktion auf einen Massenprotest interpretiert, bei der am 26. Februar Zehntausende Menschen gegen eine von López Obrador angestoßene Wahlreform und zugunsten des Wahlinstituts INE demonstriert hatten.
»Zusammenarbeit ja, Unterwerfung nein«
In Mexiko stehen im kommenden Jahr Präsidentenwahlen an, in diesem Jahr nominiert die Partei Morena von Präsident López Obrador wohl ihre Kandidaten. »Die Kontinuität des Wandels ist gewährleistet, es gibt nichts zu befürchten«, sagte López Obrador im Stile eines Wahlkampfauftritts.
Mit Blick auf jüngste Spannungen mit den USA, von wo der Vorschlag gekommen war, dass das Militär des Landes im Kampf gegen Drogenkartelle eingreifen solle, sagte López Obrador: »Mexiko ist ein unabhängiges und freies Land, keine Kolonie oder ein Protektorat der USA. Zusammenarbeit ja, Unterwerfung nein.«
Dem linksgerichteten Nationalisten sind in seinen bisher vier Jahren als Staats- und Regierungschef selbst immer wieder autokratische Tendenzen vorgeworfen worden.
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