Im Heizungsstreit im Bund hat die Bundesvorsitzende der Grünen dazu aufgerufen, einen langen Atem zu haben und nicht nur auf die nächsten Umfragen zu schauen. »Und wenn Klimaschutz einfach wäre, könnten wir das Politikern wie Markus Söder überlassen«, sagte Ricarda Lang beim Landesparteitag der nordrhein-westfälischen Grünen in Münster.
Die letzten eineinhalb Jahre mit dem Krieg in der Ukraine haben laut Lang das »fulminante Scheitern der fossilen Politik von SPD, CDU und CSU gezeigt«. Jetzt das neue Gebäudeenergiegesetz sein zu lassen mit Blick auf die nächste Wahl, sei keine Lösung. Das würde bedeuten, »dass die, die viel Geld haben, in Wärmepumpe investieren. Und die, die knapp bei Kassen sind, noch auf Öl und Gasheizung setzen.« Sie würden auf Heizkosten sitzenbleiben, die nicht mehr tragbar seien.
Lang erklärte sich offen für Vorschläge. »Wir sind bereit, über Verbesserungen nachzudenken. Das setzt aber voraus, dass es andere Ideen gibt. Bislang haben wir aber nur gehört, was nicht geht«, sagte die Bundesvorsitzende vor mehr als 200 Delegierten in der Halle Münsterland.
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