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Habeck: Regierung verständigt sich auf ein Migrationspaket

Einfachere Verfahren für Abschiebungen und bessere Bedingungen für Geflüchtete, um hier Arbeit zu finden - mit diesem Doppelschritt will die Bundesregierung die Situation bei der Migration in den Griff bekommen.

Ampel-Regierung
Mitglieder der Ampel-Regierung im Deutschen Bundestag. Foto: Philipp Znidar/DPA
Mitglieder der Ampel-Regierung im Deutschen Bundestag.
Foto: Philipp Znidar/DPA

Die Bundesregierung hat sich nach den Worten von Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) auf ein Migrationspaket verständigt. Der Wirtschaftsminister sprach am Mittwoch in Berlin von einem Doppelschritt. Zum einen solle es für Geflüchtete, die sich bereits in Deutschland befinden, leichter möglich sein, in Beschäftigung zu kommen. Dies sei eine Chance auch für viele Firmen. Zudem gehe es um einfachere Verfahren für Abschiebungen - zu diesem Thema veröffentlichte das Bundesinnenministerium am Mittwoch einen Gesetzentwurf.

Habeck nannte die derzeitige Situation bei der Migration eine der »wesentlichen Herausforderungen für unser Land«. Die Kommunen leisteten Großes. »Aber viele sind am Limit oder darüber hinaus. Das ist eine ernsthafte Belastungsprobe für den Zusammenhalt in unserem Land.« Die Regierung stehe daher in der Pflicht, Migration besser zu steuern, um die Kommunen zu entlasten. Er wies zugleich auf den Arbeits- und Fachkräftemangel hin, der für die Wirtschaft eine wachsende Belastung sei.

Habeck sage weiter, Rückführungen sollten zügiger durchgesetzt werden. »Deshalb passen wir Regelungen, die Rückführungen verhindern oder erschweren, an. Das gilt vor allem für die schnellere Rückführung von Straftätern«, so Habeck.

Der Vizekanzler weiter: »Wir machen mit diesem Paket wichtige und notwendige Schritte, um die Probleme besser in den Griff zu bekommen. Das alles sind schwierige, oft harte Entscheidungen. Es sind Menschen, keine Nummern. Aber diese Herleitung vom Einzelfall kann nicht Politik ersetzen. Politik muss eine Steuerbarkeit und Akzeptanz in der Gesellschaft herstellen.« Populismus sei ein ganz gefährliches Gift. »Wir sollten die Grenze des Anstands wahren. Angstmacherei und Wutschürerei machen alles nur schlimmer. Wir müssen an Lösungen arbeiten, statt Probleme unlösbar zu machen.«

© dpa-infocom, dpa:231011-99-519503/7