Logo
Aktuell Inland

Habeck erfuhr von US-Botschaft am Vorabend vom Kriegsbeginn

Am frühen Morgen des 24. Februar 2022 überfiel Russland die Ukraine. Habeck wusste schon etwas früher von der bevorstehendenen Invasion Bescheid. Auch Baerbock kann sich noch an den Kriegsbeginn erinnern.

Robert Habeck
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat eigenen Angaben zufolge am frühen Abend vor Kriegsbeginn Besuch aus der US-Botschaft bekommen. Foto: Bernd von Jutrczenka
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat eigenen Angaben zufolge am frühen Abend vor Kriegsbeginn Besuch aus der US-Botschaft bekommen.
Foto: Bernd von Jutrczenka

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck ist schon am Vorabend des russischen Überfalls auf die Ukraine von der US-Botschaft in Berlin über die unmittelbar bevorstehende Invasion informiert worden. Am frühen Abend habe er im Ministerium Besuch aus der US-Botschaft bekommen, sagte der Grünen-Politiker dem »Stern«.

»Ich bekam ein Dossier, aus dem hervorging: Heute Nacht wird es passieren. Die Blutkonserven werden aufgetaut, die Raketenwerfer beladen, die Fahrzeuge sind markiert, und die Truppen bewegen sich eindeutig auf die Grenze zu. Es war klar: Der Krieg steht bevor, er wird bittere Realität.« Russische Truppen waren vor einem Jahr, am Morgen des 24. Februar, auf Befehl des Präsidenten Wladimir Putin in das Nachbarland einmarschiert.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock kann sich nach eigenen Worten noch genau an den Morgen erinnern: »Es dauerte einen Moment, bis ich das Vibrieren des Telefons als echt eingeordnet hatte. Um 4.51 Uhr wurden erste Explosionen in Kiew gemeldet. Um 4.59 Uhr war meine Büroleiterin am Telefon. Ich sagte: bitte nicht«, erzählt Baerbock in der Dokumentation des »Stern«. Dass der Krieg beginnen könne, sei immer klar gewesen. »Aber wenn es passiert, stockt einem trotzdem erstmal der Atem.«

© dpa-infocom, dpa:230222-99-690417/6