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Hälfte der Briten fand Ende der Corona-Maßnahmen zu früh

Trotz weiterhin hoher Infektionszahlen gibt es in Großbritannien quasi keine Auflagen mehr zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Das finden bei weitem nicht alle gut.

Coronavirus - Großbritannien
Fast alle Corona-Beschränkungen einschließlich Social Distancing-Regelungen und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sind in England aufgehoben. Foto: Steve Parsons/PA Wire/dpa
Fast alle Corona-Beschränkungen einschließlich Social Distancing-Regelungen und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sind in England aufgehoben. Foto: Steve Parsons/PA Wire/dpa

LONDON. Die Aufhebung fast aller Corona-Maßnahmen in England findet unter den Briten einer aktuellen Umfrage zufolge längst keine flächendeckende Zustimmung.

46 Prozent von 1500 Befragten fanden das Ende der Beschränkungen »zu früh«, wie aus einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Redfield and Wilton Strategies für das Magazin Politico hervorgeht. 33 Prozent fanden den Zeitpunkt richtig und nur zwölf Prozent zu spät.

Am 19. Juli hatte Premierminister Boris Johnson in England trotz extrem hoher Corona-Zahlen fast alle noch geltenden Maßnahmen aufgehoben. Nachtclubs öffneten wieder und Masken sowie Abstand sind nun an vielen Orten eine persönliche Entscheidung. Die Auswirkungen sind bislang noch unklar: Zur Überraschung vieler lag die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen Tagen deutlich unter jenen der Vorwoche, die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 354 (Stand: 24. Juli). Ob der Trend anhält, lässt sich noch kaum absehen.

Schottland, Nordirland und Wales entscheiden eigenständig über ihre Corona-Politik und gehen etwas vorsichtiger vor. Aus der Umfrage geht auch hervor, dass viele Briten sich weiterhin vorsichtig verhalten und größere Menschenansammlungen meiden, auch wenn dies gesetzlich nicht mehr verpflichtend ist. (dpa)