Die Grünen sind das sechste Jahr in Folge gewachsen: Die Partei legte im vergangenen Jahr um rund 17 Prozent auf 125.737 Mitglieder zu. Das geht aus der aktuellen Statistik der Partei hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Wenn man Austritte oder Todesfälle abzieht, gewannen die Grünen damit 18.430 Mitglieder hinzu. Die Zahlen geben den Stand zum Jahreswechsel wieder.
»Seit 2016 haben wir uns verdoppelt«, sagte die Politische Bundesgeschäftsführerin, Emily Büning, der dpa. »Das ist fantastisch und es zeigt, wie groß das Interesse an grüner Politik ist, wie viele Menschen sich einbringen und politisch mitgestalten wollen.« Der Aufwärtstrend begann der Statistik zufolge 2016, von 2017 auf 2018 beschleunigte sich das Wachstum deutlich.
Die Aufgabe des Bundesvorstands sei es nun, die Partei für die Größe der Mitgliedschaft und die anstehenden Aufgaben bestmöglich aufzustellen, erklärte Büning. »Diese Zahlen geben uns Rückenwind für die kommenden Landtagswahlen und natürlich für die nächsten vier Jahre in der Regierung.« In diesem Jahr werden im Saarland, in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen neue Landtage gewählt.
Ausnahme bleibt das Saarland
Das Wachstum zog sich durch nahezu alle Landesverbände. Nur die im vergangenen Jahr von internen Querelen zerrütteten Grünen im Saarland verloren Mitglieder. Die größten Landesverbände gibt es in Nordrhein-Westfalen und Bayern.
42,3 Prozent der Grünen-Mitglieder sind Frauen, unter den Neueintritten machten sie demnach 44,5 Prozent aus. Die Partei hat sich nach eigenen Angaben leicht verjüngt: Der Durchschnitts-Grüne war zum Jahreswechsel 47,6 Jahre alt (ein Jahr zuvor 48,1 Jahre). Die anteilsmäßig größte Gruppe von mehr als einem Fünftel stellten Mitglieder zwischen 56 und 65 Jahren. Unter den Neuzugängen waren insbesondere viele Menschen zwischen 26 und 35 Jahren, sie machten fast ein Viertel aller Eintritte aus. Im Durchschnitt war ein Neu-Mitglied bei den Grünen zuletzt 40,5 Jahre alt.
Mit ihrem Wachstum bewegen die Grünen sich gegen den Trend anderer im Bundestag vertretener Parteien. CDU und CSU verloren im vergangenen Jahr ebenso wie die SPD Mitglieder. Beide Parteien haben allerdings über 390 000 Mitglieder und damit deutlich mehr als die Grünen. Auch die AfD schrumpfte. Die FDP war in der Vergangenheit gewachsen, die Linkspartei hatte Mitglieder verloren.
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