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Grüne kritisieren Lindners Steuerpläne

Finanzminister Lindner will die Steuerzahler wegen der stark gestiegenen Preise deutlich entlasten. Nach seinen Plänen würden aber vor allem Topverdiener begünstigt, kritisieren die Grünen.

Finanzminister Lindner
Die Steuerpläne von Finanzminister Christian Lindner stoßen bei den Grünen auf deutliche Kritik. Foto: Michael Kappeler
Die Steuerpläne von Finanzminister Christian Lindner stoßen bei den Grünen auf deutliche Kritik.
Foto: Michael Kappeler

Die Grünen im Bundestag halten die Steuerpläne von Finanzminister Christian Lindner (FDP) für sozial unausgewogen. »Die aktuellen Vorschläge würden vor allem dafür sorgen, dass Topverdiener finanziell am stärksten begünstigt werden«, kritisierte Fraktionsvize Andreas Audretsch.

»Hohe und höchste Einkommensgruppen würden damit mehr als dreimal so viel erhalten wie Menschen mit kleinen Einkommen, welche die Entlastungen jetzt eigentlich am dringendsten brauchen«, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Menschen mit ganz kleinen Einkommen würden zudem gar nicht entlastet, weil sie unter dem Grundfreibetrag liegend keine Einkommensteuern zahlten. »Und die vorgeschlagene Anhebung des Kindergeldes reicht noch nicht mal für den Ausgleich der Inflation«, kritisierte Audretsch. In der aktuell schwierigen Lage müsse sich die Bundesregierung darauf konzentrieren, Menschen mit wenig Geld, mit kleinen und mittleren Einkommen zu entlasten. Große Einkommen dagegen sollten ihren Beitrag zur Sicherung des sozialen Friedens leisten.

Die FDP hat eine Steuerreform vorgeschlagen, die die Steuerzahler laut »Spiegel« angesichts der gestiegenen Preise im kommenden Jahr um 10,1 Milliarden Euro entlasten soll. Wie aus Kreisen des Finanzministeriums verlautete, sollen Steuerzahler mit einem zu versteuernden Einkommen von 20.000 Euro im Jahr 2023 um 115 Euro entlastet werden. Bei einem Einkommen von 60.000 Euro sind demnach Entlastungen von 471 Euro geplant, bei höheren Einkommen wären es 479 Euro. Prozentual fällt die Entlastung bei niedrigen Einkommen größer aus als bei hohen - in absoluten Zahlen jedoch nicht.

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© dpa-infocom, dpa:220809-99-326677/4