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GEW: 20.000 Lehrkräfte und Erzieher bei Warnstreik

Der Fachkräftemangel in Bildungseinrichtungen sei enorm, sagt die Gewerkschaft. Und er werde sich noch verschärfen - wenn die Politik nicht gegensteuere.

GEW-Bildungsstreik
Teilnehmer des Bildungsstreiktages in Karlsruhe. Foto: Uli Deck/DPA
Teilnehmer des Bildungsstreiktages in Karlsruhe.
Foto: Uli Deck/DPA

Im Tarifstreit des öffentlichen Diensts der Länder haben deutschlandweit fast 20.000 Mitarbeitende der Bildungseinrichtungen am Dienstag ihre Arbeit niedergelegt. Das teilte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mittags mit. Allein in Leipzig waren laut GEW rund 7000 Beschäftigte aus Schulen, Kitas und Hochschulen ebenso wie Sozialarbeiter in Jugend-, Gesundheits- und Sozialämtern am Warnstreik beteiligt. In Berlin waren es demnach 6000 Streikende und auch in anderen Städten legten Tausende ihre Arbeit nieder. Unterstützt wurde der Warnstreik mit Protestaktionen und Kundgebungen in Berlin, Hamburg, Leipzig und Karlsruhe.

»Wenn die Arbeitgeber jetzt nicht wach werden und die Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst anständig und fair bezahlen, dann verschärft sich der Fachkräftemangel weiter«, sagte GEW-Vorstand Doreen Siebernik in Leipzig. Die Arbeit der Angestellten von Bildungseinrichtungen sei unverzichtbar. »Zugleich leiden sie unter dem enormen Fachkräftemangel. Auch die Inflation ist nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen«, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern.

Der Fachkräftemangel macht sich laut dem »Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme« der Bertelsmann Stiftung besonders in den Kindertagesstätten bemerkbar. Demnach fehlen trotz Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz bundesweit rund 430.000 Kita-Plätze.

Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Gehalt für die bundesweit rund 1,1 Millionen Angestellten des öffentlichen Diensts der Länder, mindestens aber 500 Euro im Monat mehr. Zudem soll es nach dem Willen der Gewerkschaften einen Tarifvertrag für alle studentischen Beschäftigten geben. Die Tariflaufzeit soll zwölf Monate betragen. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) hatte in der zweiten Verhandlungsrunde Anfang November kein Angebot vorgelegt. Die dritte Verhandlungsrunde findet am 7. und 8. Dezember in Potsdam statt.

© dpa-infocom, dpa:231128-99-105609/2