Das französische Parlament hat in erster Lesung einer Gesetzesinitiative zugestimmt, mit der jegliche Diskriminierung aufgrund von Haarschnitt und Frisur verboten werden soll.
Während man in den USA und Großbritannien längst gegen Diskriminierung aufgrund von Haarschnitt und Frisur vorgehe, werde die Problematik in Frankreich noch ignoriert, argumentierte der Abgeordnete des französischen Überseedepartements Guadeloupe, Olivier Serva, der die Initiative eingebracht hat. Diese sieht vor, in Gesetzespassagen gegen Diskriminierung explizit auch auf »Schnitt, Farbe, Länge oder Struktur des Haares« zu verweisen. Nach der Zustimmung des Parlaments muss nun der Senat das Gesetz noch gutheißen.
In Frankreich gebe es für Menschen, die aufgrund ihrer Haarstruktur, Haarfarbe oder Frisur diskriminiert werden, keinen klaren Rechtsrahmen, beklagte der Abgeordnete. In den USA beispielsweise habe der Bundesstaat Kalifornien 2019 einen Erlass zur Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund der Haarfarbe verabschiedet. Danach verabschiedeten 20 Bundesstaaten und 30 Städte in den USA ähnliche Gesetze. Und in Großbritannien habe eine Kommission empfohlen, Afro-Haarschnitte in britischen Schulen nicht zu verbieten.
Das natürliche Haar nicht uneingeschränkt tragen zu können, sei es als Locken, mit Zöpfen oder im Afro-Look, beeinträchtige das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen, führte der Abgeordnete an. Beschränkungen etwa könne es auf der Arbeit geben. Die Gesetzesinitiative beziehe sich dabei aber nicht nur auf ethnische Gruppen, auch blonde Frauen etwa würden dadurch geschützt, die sich nach einer Studie in Großbritannien teils die Haare dunkler färbten, um im beruflichen Kontext intelligenter zu wirken.
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