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Frankreich sichert 14. Juli mit 130.000 Polizisten ab

Frankreich rüstet sich für den Nationalfeiertag, doch die Stimmung ist angespannt. Mit enorm erhöhter Polizeipräsenz und strengen Sicherheitsmaßnahmen will das Land mögliche Unruhen abwehren.

Polizei in Frankreich
Nach dem Tod eines Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle hatte es in Frankreich tagelang schwere Unruhen gegeben. Foto: Lewis Joly/DPA
Nach dem Tod eines Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle hatte es in Frankreich tagelang schwere Unruhen gegeben.
Foto: Lewis Joly/DPA

Aus Sorge vor neuen Unruhen zum Nationalfeiertag am 14. Juli mobilisiert Frankreich in diesem Jahr landesweit 130.000 Polizisten. Innenminister Gérald Darmanin kündigte am Mittwoch in Paris außerordentliche Vorkehrungen an, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Allein am Donnerstag- und Freitagabend sollen jeweils 45.000 Beamte im Einsatz sein. Hinzu kommen Spezialeinheiten sowie Hubschrauber, Drohnen und gepanzerte Fahrzeuge. In allen Ballungsräumen wird der Bus- und Straßenbahnverkehr um 22.00 Uhr eingestellt. S-Bahnen und die Métro in Paris bleiben in Betrieb.

Nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen Jugendlichen bei einer Verkehrskontrolle bei Paris vor gut zwei Wochen hatte es in Frankreich tagelang schwere Unruhen gegeben. Beamte wurden mit Feuerwerkskörpern angegriffen und öffentliche Gebäude wie Polizeiwachen und Schulen in Brand gesetzt. Tausende Autos brannten aus. Die Unruhen flauten zwar ab. Die Sorge ist aber, dass sie nun zum Nationalfeiertag an diesem Freitag wieder aufflammen.

Wegen der Sorge vor erneuten Ausschreitungen gilt bereits ein landesweites Verbot von Feuerwerk. Mehrere Städte sagten das traditionelle Feuerwerk zum Nationalfeiertag aus Sicherheitsgründen ab. Präsident Emmanuel Macron verzichtet auf die sonst übliche Fernsehansprache.

© dpa-infocom, dpa:230712-99-378839/2