Der ehemalige finnische Präsident und Friedensnobelpreisträger Martti Ahtisaari ist am Montag im Alter von 86 Jahren in Helsinki gestorben. Das teilte das Büro des finnischen Präsidenten mit. Der Sozialdemokrat Ahtisaari war von 1994 bis 2000 finnisches Staatsoberhaupt.
Für seine Bemühungen als Vermittler bei internationalen Konflikten auf verschiedenen Kontinenten seit den 1970er Jahren erhielt Ahtisaari 2008 den begehrten Friedensnobelpreis, für den er zuvor immer wieder als Favorit gegolten hatte. Die Grenzen der Mittlerrolle waren ihm kurz vorher bei einem seiner letzten großen politischen Aufträge schmerzlich bewusst geworden: Als UN-Sondergesandter für das Kosovo musste er das Scheitern seines Plans für die Balkan-Provinz am Widerstand Serbiens erleben.
Der amtierende finnische Präsident Sauli Niinistö sagte am Montag: »Martti Ahtisaari glaubte an die Menschheit, die Zivilisation und an das Gute und er lebte ein großartiges, bedeutsames Leben.« Ahtisaari habe Finnland in eine globale »EU-Ära« gesteuert, sagte Niinistö.
2021 wurde bekannt, dass Ahtisaari an Alzheimer erkrankt war. Er gab deswegen alle öffentlichen Aktivitäten auf.
© dpa-infocom, dpa:231016-99-580081/4