Logo
Aktuell Inland

Fünf Ermittlungsverfahren gegen NSU-Verdächtige eingestellt

Nicht hinreichender Tatverdacht: Immer wieder wurde vermutet, dass das NSU-Trio noch mehr Helfer hatte. Für vier Männer und eine Frau kommt es jedoch nicht mehr zu einer Anklage.

Beate Zschäpe
Die damals als Mittäterin bei den Verbrechen der rechtsextremen Terrorzelle »Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU) angeklagte Beate Zschäpe. Foto: Tobias Hase
Die damals als Mittäterin bei den Verbrechen der rechtsextremen Terrorzelle »Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU) angeklagte Beate Zschäpe.
Foto: Tobias Hase

Im elften Jahr nach Auffliegen der rechtsextremen Terrorzelle NSU hat die Bundesanwaltschaft einen Teil der Ermittlungen gegen weitere Verdächtige eingestellt.

Das betrifft fünf der insgesamt neun Verfahren gegen mutmaßliche Unterstützer, wie eine Sprecherin der Karlsruher Behörde am Mittwoch auf Anfrage sagte. Zuerst hatten »Tagesschau.de« und der »Spiegel« darüber berichtet.

Gegen neun namentlich Beschuldigte wurde parallel ermittelt. Bei fünf von ihnen - vier Männern, einer Frau - steht nun fest, dass es mangels Tatverdacht nicht mehr zur Anklage kommen wird. Vier Ermittlungsverfahren laufen noch. In beiden Medienberichten wurde aber angedeutet, dass die Einstellung auch hier nur eine Frage der Zeit sein dürfte. Weitergeführt werden laut Bundesanwaltschaft die sogenannten Strukturermittlungen zum NSU, in denen unabhängig von konkreten Beschuldigten alle verfügbaren Informationen und Hinweise zusammengetragen werden.

Es wird immer wieder vermutet, dass das NSU-Trio noch mehr Helfer hatte. Trotz verschiedener Untersuchungsausschüsse im Bund und in mehreren Bundesländern sind aber viele Fragen offen. In Bayern versucht seit diesem Jahr ein zweiter U-Ausschuss unter anderem, mögliche Verbindungen in die dortige Neonazi-Szene aufzuklären.

© dpa-infocom, dpa:220914-99-757995/3