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Experten: Israel droht Mangel an Abfangraketen

Erst am Wochenende kündigten die USA an, ein neues Raketenabwehrsystem nach Israel zu schicken. Doch die Vorräte von Israels wichtigstem Verbündeten sind begrenzt, sagen Experten.

Nahostkonflikt - Safed
Israel verfügt über ein mehrstufiges Raketenabwehrsystem. Doch Experten warnen vor Engpässen. (Archivbild) Foto: Baz Ratner/DPA
Israel verfügt über ein mehrstufiges Raketenabwehrsystem. Doch Experten warnen vor Engpässen. (Archivbild)
Foto: Baz Ratner/DPA

Israel droht nach Einschätzung von Experten bei zunehmenden Angriffen des Irans oder dessen Verbündeten ein Mangel an Abfangraketen. Israel stehe vor einem ernsten Munitionsproblem, sagte die Expertin und frühere US-Verteidigungsbeamtin Dana Stroul der »Financial Times.« Sollte der Iran auf einen möglichen israelischen Angriff mit schweren Luftschlägen reagieren und sich die Hisbollah im Libanon anschließen, könnte Israels Luftverteidigung »überfordert sein«.

Die US-Regierung hatte am Wochenende angekündigt, eine Batterie des hochmodernen Raketenabwehrsystems THAAD und ein dazugehöriges Team des amerikanischen Militärs nach Israel zu schicken. Ziel sei es, die Luftverteidigung Israels nach den jüngsten schweren Raketenangriffen durch den Iran zu stärken. Doch auch die Vorräte der USA, Israels wichtigstem Verbündeten, seien begrenzt, sagte Stroul der Zeitung weiter. »Die USA können die Ukraine und Israel nicht im gleichen Tempo weiter versorgen. Wir erreichen einen Wendepunkt«.

Israel verfügt über ein mehrstufiges Raketenabwehrsystem, das bislang den Großteil der Drohnen und Raketen des Irans und seiner Stellvertreter in der Region abgewehrt hat. Die Hisbollah habe bei ihren Angriffen aber bisher nicht ihre gesamten Kapazitäten ausgeschöpft, zitierte die »Financial Times« den israelischen Militärexperten Assaf Orion. Ehud Eilam, ehemaliger Mitarbeiter des israelischen Verteidigungsministeriums, sagte, es sei nur eine »Frage der Zeit, bis Israel die Abfangraketen ausgehen und es priorisieren muss, wie sie eingesetzt werden«.

© dpa-infocom, dpa:241015-930-260571/2