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Ermordete Politikerin Farion in Lwiw beigesetzt

Die umstrittene Nationalistin Iryna Farion wird in ihrer Heimatstadt in der Westukraine beerdigt. Kurz vorher veröffentlicht die Polizei Hinweise auf eine erste Spur zum Mörder.

Ermordete ukrainische Politikerin in Lwiw beerdigt
Soldaten tragen den Sarg der ermodeten früheren Parlamentsabgeordneten Iryna Farion während einer Beerdigungszeremonie. (Foto aktuell) Foto: Mykola Tys/DPA
Soldaten tragen den Sarg der ermodeten früheren Parlamentsabgeordneten Iryna Farion während einer Beerdigungszeremonie. (Foto aktuell)
Foto: Mykola Tys/DPA

Die durch einen Kopfschuss getötete umstrittene Politikerin Iryna Farion ist in der westukrainischen Metropole Lwiw (Lemberg) unter großer Anteilnahme beigesetzt worden. Bei der Trauerzeremonie nahmen Tausende Bürger und Anhänger in einer örtlichen Kirche von ihr Abschied, wie örtliche Medien meldeten. Farion wurde anschließend auf dem berühmten Lytschakywskyj-Friedhof beerdigt. 

Die Polizei hatte vorher Aufnahmen des mutmaßlichen Mörders veröffentlicht. Gefahndet wird nach einem etwa 20-jährigen hageren Mann, der zwischen 1,70 und 1,80 groß ist. Auf den Bildern ist das Gesicht des mutmaßlichen Täters durch einen getragenen Schlapphut und eine Sonnenbrille kaum zu erkennen. 

Farion ist am Freitag vor ihrem Haus durch einen Kopfschuss getötet worden. Von 2012 bis 2014 saß die Nationalistin für die rechtsextreme Partei Swoboda (Freiheit) im Parlament. 

Bekannt wurde die Sprachwissenschaftlerin vor allem durch ihre harschen Äußerungen gegenüber russischsprachigen Ukrainern, für die sie keinen Platz im Lande sah. Unter anderem bezeichnete sie Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Weltrekordhalterin im Hochsprung, Jaroslawa Mahutschich, als »Bioabfall«. Selenskyj, dessen Muttersprache Russisch ist, spricht öffentlich fast ausschließlich Ukrainisch.

Im November vergangenen Jahres hatte Farion russischsprachige Soldaten und dabei insbesondere Vertreter der rechtsextremen Bewegung »Asow« angegriffen und diese als »Vieh« bezeichnet. Die Polizei schließt eine russische Spur dennoch nicht aus.

© dpa-infocom, dpa:240722-930-181254/1