Gleichgeschlechtliche Paare sollen sich in der anglikanischen Kirche nach einer bürgerlichen Eheschließung künftig segnen lassen dürfen. Dafür stimmte die zuständige Generalsynode, eine Art kirchliches Parlament, am Donnerstag nach stundenlanger Debatte in London.
Kirchliche Eheschließungen bleiben den Paaren allerdings weiterhin verwehrt. Einige begrüßten die Entscheidung als langersehnten Fortschritt, anderen ging sie nicht weit genug.
Die obersten Bischöfe, Justin Welby und Stephen Cottrell, schrieben in einer gemeinsamen Stellungnahme, die Church of England werde »erstmals öffentlich, freudig und ohne Vorbehalte gleichgeschlechtliche Paare in der Kirche empfangen«. Es sei »ein langer Weg bis zu diesem Punkt« gewesen. In ihrer Abstimmung hatte die Generalsynode anerkannt, dass die Kirche es lange versäumt habe, Angehörige sexueller Minderheiten willkommen zu heißen.
Bis sich Paare tatsächlich segnen lassen können, dürften noch einige Monate vergehen. Die Bischöfe müssen dafür noch entsprechende Richtlinien festlegen, was der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge bei der nächsten Synode im Juli passieren soll.
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