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»Durchgängig am Limit« - Kindermediziner schlagen Alarm

Führende Kindermediziner schlagen Alarm: Deutsche Kinderkliniken sind ganzjährig überlastet, nicht nur im Winter. Ein Experte erklärt einen Lösungsansatz.

Kinderkliniken
Die Lage an vielen Kinderkliniken ist Experten zufolge kritisch: Ärztemangel, Fachkräftemangel, Geldmangel und der Abbau von Betten setzen die Einrichtungen zunehmend unter Druck. Foto: Rolf Vennenbernd/DPA
Die Lage an vielen Kinderkliniken ist Experten zufolge kritisch: Ärztemangel, Fachkräftemangel, Geldmangel und der Abbau von Betten setzen die Einrichtungen zunehmend unter Druck.
Foto: Rolf Vennenbernd/DPA

Führende Kindermediziner schlagen angesichts der Lage an deutschen Kinderkliniken Alarm. »Inzwischen ist das System das gesamte Jahr durchgängig am Limit, nicht mehr nur während der Infektwellen im Winter«, sagte Florian Hoffmann, der neu gewählte Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), dem »Stern«. »Die Stationen sind oft überbelegt.« In allen Kinderkliniken herrsche Überlastung, sagte Hoffmann, der selbst Kinderintensivmediziner an der LMU München ist. 

Zugleich kritisierte Hoffmann die Bundesregierung. »Die Kinder sind die Verlierer«, sagte er über den Entwurf der neuen Krankenhausreform, der gerade vom Bundeskabinett beschlossen wurde. »Ich hatte mir erhofft, dass der Schutz der Kinder mit der neuen Reform an erster Stelle gesetzt wird.«

Jörg Dötsch, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), forderte finanzielle Anreize, »damit Pflegekräfte jetzt aus der Rente oder der Berufspause zurück in den Beruf kommen und Teilzeitkräfte ihre Stunden aufstocken«.

© dpa-infocom, dpa:240604-99-267234/2