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Dreyer: Zehn Millionen Ungeimpfte sind zu großes Risiko

Die Omikron-Variante sei »unglaublich ansteckend«, warnt die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin. Dreyer appelliert an Skeptiker, sich noch einmal mit der Impf-Frage auseinander zu setzen.

Malu Dreyer
Zu viele Impfskeptiker, besorgniserregende Radikalisierung der Maßnahmen-Gegner: Malu Dreyer spricht von »riesigen« Herausforderungen in der Pandemie. Foto: Andreas Arnold/dpa
Zu viele Impfskeptiker, besorgniserregende Radikalisierung der Maßnahmen-Gegner: Malu Dreyer spricht von »riesigen« Herausforderungen in der Pandemie. Foto: Andreas Arnold/dpa

MAINZ. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer geht davon aus, dass die einrichtungsbezogene Impfpflicht, das Angebot eines weiteren Vakzins (Novavax) sowie Appelle die Impfquote noch deutlich steigern werden.

»Zehn Millionen ungeimpfte Menschen in Deutschland, das ist einfach ein zu großes Risiko für die gesamte Gesellschaft«, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. »Omikron ist unglaublich ansteckend. Nach Aussagen der Wissenschaft kann man dem Virus kaum entgehen.«

Dreyer appellierte an Impfskeptiker, sich auch mit dem Blick auf die Gemeinschaft noch einmal intensiv mit der Frage auseinander zu setzen.

Appell an Impfskeptiker und Maßnahmen-Gegner

Die Corona-Zahlen in Deutschland waren zwar zuletzt gesunken. Experten befürchten wegen der ansteckenderen Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet mit einer großen Welle zum Jahreswechsel.

»Die Herausforderungen sind schon riesig. Wir haben jetzt eine ganz starke Polarisierung«, sagte Dreyer mit Blick auf die bundesweit stark zunehmenden Proteste und Versammlungen gegen Corona-Regeln. »Das Schlimme ist, dass eine Minderheit von Menschen, die nicht nur eine andere Meinung haben, sondern radikal und auch gewaltbereit unterwegs sind, die Mehrheit einschüchtern und verunsichern will.«

Sie appellierte an Impfskeptiker und Menschen, die mit den Corona-Beschränkungen nicht einverstanden sind: »Man kann anderer Meinung sein, kann das auch äußern, aber man sollte nicht mit Rechtsradikalen mitlaufen, um gegen Corona-Maßnahmen zu demonstrieren.«

Die SPD-Politikerin forderte: »Von dieser radikalen Minderheit, die keine Hemmungen mehr haben, auch nicht, gewalttätig zu sein, muss man sich bei allen unterschiedlichen Meinungen, die es in der Gesellschaft gibt, distanzieren.« (dpa)