Eineinhalb Wochen nach dem Anschlag auf den Politiker und Mitbegründer der rechtspopulistischen Vox, Alejo Vidal-Quadras, sind in Spanien drei Verdächtige festgenommen worden.
Zwei Festnahmen seien in Granada, die dritte in Málaga erfolgt, berichteten der staatliche Fernsehsender RTVE und weitere Medien unter Berufung auf die Polizei. Die Behörden bestätigten auf Anfrage diese Information. Der mutmaßliche Täter, der laut Augenzeugen auf einem Motorrad entkommen war, sei aber nicht unter den Festgenommenen, hieß es. Nach ihm werde weiter gesucht. Der 78-jährige Vidal-Quadras war am 9. November in Madrid auf offener Straße niedergeschossen worden.
Von einem Unbekannten ins Gesicht geschossen
Wegen der Möglichkeit eines terroristischen Anschlags hat inzwischen der Staatsgerichtshof in Madrid die Ermittlungen übernommen. Vidal-Quadras hatte nach einer ersten Behandlung im Krankenhaus angedeutet, dass der Anschlag mit seinen Beziehungen zur iranischen Opposition zusammenhängen könnte. Dem früheren EU-Abgeordneten, der auch ein scharfer Kritiker der linken Regierung seines Landes ist, war von einem Unbekannten ins Gesicht geschossen worden.
Nach neuen übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich bei den in der Nacht zu Dienstag festgenommenen Menschen um zwei Männer und eine Frau. Alle drei seien spanische Staatsbürger, hieß es. Zunächst war von zwei Frauen die Rede gewesen. Einer der Männer stehe in Verbindung zum Motorrad, mit dem der Täter geflüchtet sei, so RTVE.
Vidal-Quadras war vor der Gründung der rechtspopulistischen Vox Ende 2013 lange Zeit Mitglied der konservativen Volkspartei PP und zeitweise deren Chef in Katalonien. Zwischen 1999 und 2014 war er als PP-Politiker Abgeordneter im EU-Parlament und dort Vize-Präsident.
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