Bei der Besoldung der Beamtinnen und Beamten gibt es in Deutschland große Unterschiede. So bekommen Beamtinnen und Beamte beispielsweise in der Endstufe der Besoldungsgruppe A9 in Bayern 48.198 Euro, beim Schlusslicht Saarland hingegen nur 44.988 Euro. Das geht aus dem Besoldungsreport 2023 des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor, der der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. »Gleiche Tätigkeit bedeutet noch lange nicht gleiche Besoldung«, so der Report.
Im Bund kommen Beamte mit A9 in der Endstufe auf 46.538 Euro. Die durchschnittliche Besoldung liegt in dieser Gruppe mit 46.345 Euro nur leicht darunter. Die Besoldungsgruppe umfasst zum Beispiel Sachbearbeiter oder Lebensmittelkontrolleure. Auch in anderen Besoldungsgruppen sind die Unterschiede erheblich.
DGB: Keine wettbewerbsfähige Besoldung beim Bund
Der DGB sieht gerade beim Bund nun großen Nachholbedarf. »Bislang konnte der Bund mit einer wettbewerbsfähigen Besoldung aufwarten«, sagte DGB-Vize Elke Hannack der dpa. »Doch inzwischen ist er gerade in der für den Bereich Bundespolizei und Zoll so relevanten Besoldungsgruppe A9 abgehängt.« Angesichts immensen Personalmangels insbesondere beim Zoll sei das eine fatale Entwicklung.
Hannack äußerte sich vor dem Hintergrund der jüngsten Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst. Nach dem Scheitern der Verhandlungen von Gewerkschaften und Arbeitgebern hatten die Kommunen und der Bund am Donnerstag hier die Schlichtung angerufen. Ein Abschluss, der folglich frühestens in einigen Wochen zu erwarten ist, würde sich wohl auch auf die Besoldung der Beamten auswirken. Verhandelt wurde zwar für die Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen - die Gewerkschaften fordern aber auch eine Übertragung des Ergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten.
Bereits in den vergangenen Jahren hatte der DGB teils deutliche Unterschiede zwischen den Ländern festgestellt. »Die Besoldungslücke wird minimal kleiner, Bayern bleibt Spitzenreiter, Thüringen holt auf, das Saarland landet mit wenigen Ausnahmen erneut auf den hinteren Plätzen«, stellt der neue DGB-Report nun fest.
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