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Deutsche Schüler in Israel: Einige ausgereist, andere nicht

Während des Hamas-Großangriffs auf Israel waren Schülergruppen aus mehreren Bundesländern vor Ort. Viele konnten inzwischen ausreisen - aber noch sind nicht alle zu Hause.

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Die Lufthansa hat Flüge von und nach Tel Aviv zur Sicherheit bis Samstag ausgesetzt. (Symbolbild) Foto: Robert Michael/DPA
Die Lufthansa hat Flüge von und nach Tel Aviv zur Sicherheit bis Samstag ausgesetzt. (Symbolbild)
Foto: Robert Michael/DPA

Bei dem Großangriff der islamistischen Hamas am Wochenende sind auch deutsche Schülergruppen in Israel gewesen. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, man stehe mit 17 Jugendgruppen in engem Kontakt. Vier solcher Gruppen sind demnach bereits sicher ausgereist, weitere sollten noch am Dienstag ausfliegen. Das Krisenreaktionszentrum sei unter Hochdruck mit Fluggesellschaften in Kontakt, um die Flugkapazitäten zu erweitern.

CDU-Chef Friedrich Merz sagte in Berlin, die Bundesregierung müsse es möglich machen, »dass die deutschen Staatsangehörigen, die das Land verlassen wollen, zum Beispiel Schulklassen, Jugendgruppen und andere, die noch in Israel sind, jetzt auch nach Deutschland zurückfliegen«. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt forderte, wenn ein Rückflug mit Linienmaschinen nicht möglich sei, müsse die Bundesregierung dafür Regierungsmaschinen zur Verfügung stellen.

Schüler aus Baden-Württemberg ausgereist - teils über Island

Zwei Gruppen aus Baden-Württemberg sind den zuständigen Landratsämtern zufolge in Sicherheit. Zehn Berufsschüler und zwei Lehrkräfte aus Kirchheim/Teck hatten sich nach Angaben einer Kreissprecherin im Rahmen eines Schülerausflugs an einer Partnerschule östlich von Tel Aviv und in Gastfamilien aufgehalten. Sie wurde den Angaben zufolge über Reykjavik ausgeflogen - durch einen Zufall: Im Bunker ihres Hotels habe die Gruppe ein Ehepaar aus Island kennengelernt, bestätigte die Schule isländische Medienberichte. Mit Hilfe des Paares habe die Gruppe Sitze in einem Flugzeug des isländischen Außenministeriums bekommen.

Die zweite Gruppe von elf Schülerinnen und Schülern des Beruflichen Bildungszentrums Ettlingen war am Samstagabend nach dem Hamas-Angriff von israelischen Freunden in enger Abstimmung mit dem Militär aus der unmittelbaren Gefahrenzone an einen sicheren Ort in der Negev-Wüste gebracht worden. Nun wurden sie nach Angaben des Landratsamts in ein Drittland gebracht. Wohin genau, wurde nicht mitgeteilt. »Wir arbeiten jetzt daran, die Gruppe von dort aus an einen Zielflughafen in Deutschland weiterreisen zu lassen«, hieß es.

Schüler aus Rheinland-Pfalz fliegen zurück

Eine 16-köpfige Schülergruppe aus Saarburg in Rheinland-Pfalz ist in Begleitung von zwei Lehrkräften zurückgeflogen. Die Maschine sei am Vormittag am Flughafen in Tel Aviv gestartet, sagte die stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums Saarburg, Nadine Arendt. »Wir freuen uns riesig. Wir können aufatmen.« Alle seien wohlauf. Die Gruppe sei seit dem 30. September auf einem Schüleraustausch mit einer Partnerschule in Nazareth gewesen. Nach den Angriffen der islamistischen Hamas seien die Jugendlichen in der Obhut ihrer Gastfamilien geblieben.

Jugendliche aus NRW im Schutzbunker

Auch mehrere Gruppen aus Nordrhein-Westfalen waren zum Zeitpunkt des Großangriffs der Hamas in Israel. 13 Dortmunder Jugendliche und zwei Betreuerinnen seien am Samstagmorgen in Tel Aviv bei Gastfamilien gewesen, sagte eine Sprecherin der Bildungsorganisation Auslandsgesellschaft, die den deutsch-israelischen Austausch organisiert. Die Jungen und Mädchen hätten sich zwischenzeitlich in Schutzbunker geflüchtet. Sie sollten zunächst nach Antalya und am Mittwoch weiter nach Düsseldorf fliegen.

Eine 13-köpfige Gruppe der Evangelischen Jugend Essen sei bereits über Zypern ausgereist, teilte eine Sprecherin der Stadt mit. Eine weitere zehnköpfige Gruppe, die über den Stadtverband Essen in Tel Aviv gewesen sei, sei auf dem Weg zum Flughafen, hieß es am Dienstagmorgen. Über Istanbul sollte die Gruppe nach Köln fliegen.

Leipziger Schülertheatergruppe auf Heimreise

Nach tagelanger Unsicherheit trat auch eine Leipziger Schülertheatergruppe den Rückweg aus Israel an. Wie die Stadt Leipzig am Dienstagnachmittag mitteilte, konnten für die 15 Jugendlichen und ihre Betreuer zwei Flüge am Nachmittag und Abend nach Zypern organisiert werden. Wie es von dort aus weitergeht, war nach Angaben eines Stadtsprechers noch unklar. »Wir nehmen die Plätze, die wir kriegen können.«

Die Gruppe hatte seit dem Wochenende in der Stadt Herzliya nördlich von Tel Aviv festgesessen. Die Jugendlichen und ihre Betreuer wurden in einem Internat außerhalb der Stadt untergebracht. Nach Angaben der Stadt Leipzig hätte die Gruppe die Heimreise bereits am Montag antreten sollen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, viele Flugverbindungen von und nach Israel wurden gestrichen.

© dpa-infocom, dpa:231010-99-510044/5