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Corona: Premier Johnson verbringt erste Nacht in Klinik

Seit mehr als einer Woche leidet der britische Premierminister an der Lungenkrankheit Covid-19. Nun wurde Boris Johnson ins Krankenhaus gebracht. Noch ist unklar, er seine Amtsgeschäfte weiterführen kann.

10 Downing Street
10 Downing Street, Amtssitz des Premiers, nachdem Boris Johnson vorsorglich ins Krankenhaus gebracht wurde. Foto: Kirsty O'connor/PA Wire/dpa
10 Downing Street, Amtssitz des Premiers, nachdem Boris Johnson vorsorglich ins Krankenhaus gebracht wurde. Foto: Kirsty O'connor/PA Wire/dpa

LONDON. Der britische Premierminister Boris Johnson hat wegen seiner Covid-19-Erkrankung die Nacht zum Montag in einem Londoner Krankenhaus verbracht.

Der 55-Jährige sollte dort genau untersucht werden. Johnson hatte trotz seiner Erkrankung in den vergangenen Tagen die Amtsgeschäfte in Isolation weiter geführt. Er wirkte aber auf Videos erschöpft und schien abgenommen zu haben.

Am Freitag hatte der Regierungschef noch mitgeteilt, dass er sich besser fühle, aber noch Fieber habe. Erwartet wird, dass nun seine Lungen mit verschiedenen Methoden untersucht werden. Auch Herz-, Leber- und Nierenfunktion werden sehr wahrscheinlich überprüft und ein Blutbild vorgenommen, wie britische Medien berichteten.

»Es handelt sich um einen vorsorglichen Schritt, da der Premierminister noch zehn Tage, nachdem er positiv auf das Coronavirus getestet wurde, Symptome hat«, hieß es in einer Regierungsmitteilung vom Freitagabend. Die Maßnahme weckte Zweifel an seiner Fähigkeit, die Amtsgeschäfte trotz Erkrankung fortzuführen. Johnson hatte seine Infektion am 27. März bekannt gemacht und sich in Selbstisolation in seiner Dienstwohnung zurückgezogen.

US-Präsident Trump wünschte Johnson nach dessen Einlieferung ins Krankenhaus eine rasche Genesung. »Ich bin voller Hoffnung und sicher, dass er in Ordnung sein wird«, sagte Trump am Sonntagabend (Ortszeit) im Weißen Haus. »Er ist ein starker Mann.« Auch der neue Chef der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, sowie die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon wünschten dem Premierminister eine »schnelle Genesung«.

Johnsons Regierung steht unter erheblichem Druck: Durch einen Schlingerkurs hat sie im Kampf gegen das neuartige Virus wertvolle Zeit verloren. Im chronisch unterfinanzierten Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) gibt es zudem nicht genügend Tests, Schutzausrüstungen und Beatmungsgeräte. Erste Kliniken meldeten britischen Medien zufolge sogar einen Mangel an Sauerstoff für die Beatmung der Lungenkranken. (dpa)

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