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China weist Spionage-Vorwürfe im britischen Parlament zurück

In Großbritannien sind mutmaßliche chinesische Spione aufgeflogen. Der britische Premier Rishi Sunak und Chinas Ministerpräsident Li Qiang haben ihre Ansichten dazu ausgetauscht.

Mao Ning
Die Sprecherin des Außenministeriums, Mao Ning, hat sich zu den Spionage-Vorwürfen gegen ihr Land geäußert. Foto: Andy Wong/DPA
Die Sprecherin des Außenministeriums, Mao Ning, hat sich zu den Spionage-Vorwürfen gegen ihr Land geäußert.
Foto: Andy Wong/DPA

China hat britische Vorwürfe zu einem möglichen Spionagefall im Parlament des Vereinigten Königreichs zurückgewiesen. Der Vorwurf, China betreibe Spionageaktivitäten gegen Großbritannien sei ohne Grundlage und China weise das zurück, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Mao Ning, am Montag in Peking. »Wir fordern Großbritannien auf, damit aufzuhören, falsche Informationen, politische Manipulation und böswillige Verleumdungen gegen China zu verbreiten«, erklärte sie weiter.

Die britische Polizei hatte einen mutmaßlichen chinesischen Spion festgenommen, der für den wissenschaftlichen Dienst des britischen Parlaments gearbeitet und Zugang zu einflussreichen Politikern hatte. Wie die »Sunday Times« berichtete, wurde auch ein weiterer Mann im Zusammenhang mit dem Fall festgenommen. Scotland Yard bestätigte beide Festnahmen.

Der Zeitung zufolge handelte es sich bei dem wissenschaftlichen Mitarbeiter um einen Briten, der in China gelebt und gearbeitet hatte. Er soll jahrelang Einfluss auf die britische China-Politik genommen haben. Der Verdächtige beteuerte in einem Schreiben seiner Anwälte seine Unschuld, wie die britische Nachrichtenagentur PA meldete. »Ich habe meine bisherige Karriere damit verbracht, andere über die Herausforderungen und Bedrohungen durch die Kommunistische Partei Chinas aufzuklären.« Festgenommen wurde er bereits im März.

Der britische Premier Rishi Sunak und Chinas Ministerpräsident Li Qiang hatten am vergangenen Wochenende im indischen Neu Delhi ein Treffen am Rande des G20-Gipfels. Laut dem Regierungssitz Downing Street äußerte Sunak »seine erheblichen Sorgen über chinesische Einmischung in die parlamentarische Demokratie des Vereinigten Königreichs«. Peking bestätigte das Treffen am Montag. Die beiden hätten dort ihre Ansichten ausgetauscht. »Wir hoffen, dass Großbritannien den politischen Rummel beendet, den Geist des gegenseitigen Respekts und der Gleichbehandlung aufrechterhält und die Entwicklung der Beziehungen zwischen China und Großbritannien in konstruktiver Weise voranbringt«, sagte Mao Ning.

© dpa-infocom, dpa:230911-99-151218/3