Logo
Aktuell Ausland

China kritisiert Nato für Ausweitung ihrer Einflusssphäre

Bei einem Treffen mit dem Ministerpräsidenten von Japan teilte Nato-Generalsekretär Stoltenberg erst jüngst kräftig gegen China aus. Von dort kommt nun prompt scharfe Kritik.

Jens Stoltenberg
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei seinem Besuch in Japan im Gespräch mit Studentinnen und Studenten an der Keio-Universität in Tokio. Foto: Eugene Hoshiko
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg bei seinem Besuch in Japan im Gespräch mit Studentinnen und Studenten an der Keio-Universität in Tokio.
Foto: Eugene Hoshiko

China hat die Nato scharf kritisiert. Nach Warnungen von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg vor einer Gefahr durch China in Bezug auf Taiwan sagte Pekings Außenamtssprecherin Mao Ning, die Nato »fabriziert eine chinesische Bedrohung«.

Die Sprecherin warf dem nordatlantischen Verteidigungsbündnis vor, seine Beziehungen zu asiatisch-pazifischen Ländern zu stärken und seine Einflusssphäre jenseits seiner traditionellen Verteidigungszone ausdehnen zu wollen, obwohl es vorgebe, eine regionale Allianz zu sein. Diese Entwicklung erfordere hohe Wachsamkeit.

Die Sprecherin reagierte auf den Besuch von Stoltenberg Anfang der Woche in Südkorea und Japan. Die asiatisch-pazifische Region sei »nicht das Schlachtfeld für geopolitischen Wettbewerb« und heiße »eine Mentalität des Kalten Krieges und Block-Konfrontation nicht willkommen«, sagte Mao Ning weiter. Mit seiner Visite in Seoul und Tokio hatte Stoltenberg die sicherheitspolitische Zusammenarbeit mit den asiatischen Partnerländern voranbringen wollen und dabei ausdrücklich auf eine Bedrohung durch China hingewiesen.

»China baut seine Streitkräfte, einschließlich Atomwaffen, erheblich aus, schikaniert seine Nachbarn und bedroht Taiwan«, hatte Stoltenberg am Vortag nach einem Treffen mit Japans Ministerpräsident Fumio Kishida in Tokio gesagt. Peking beobachte genau den Umgang des Westens mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine und lerne »Lehren, die seine zukünftigen Entscheidungen beeinflussen können«, sagte er. »Was heute in Europa passiert, könnte morgen in Ostasien passieren.«

© dpa-infocom, dpa:230201-99-434217/3