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Bundesregierung sieht in Mutation »sehr ernsthafte Gefahr«

Auch wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen sinkt, die Ausbreitung der bislang vor allem in Großbritannien verbreiteten Mutation des Coronavirus besorgt die Bundesregierung.

Coronavirus - Berlin
Der Coronavirus beschäftigt die Politik. Foto: dpa/Gateau
Der Coronavirus beschäftigt die Politik.
Foto: dpa/Gateau

BERLIN. Die Bundesregierung zeigt sich in hohem Maße alarmiert von der Ausbreitung der in Großbritannien verbreiteten Corona-Mutation in Deutschland. »Wir haben im Hintergrund die dunkle Wolke einer sehr ernsthaften Gefahr«, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin.

Der wohl sehr viel leichter übertragbare Virus-Typ B.1.1.7 ist bereits mehrfach in Deutschland aufgetreten. So wurden in Berlin deshalb rund 1500 Beschäftigte einer Klinik unter Quarantäne gestellt. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte am Sonntag in der ARD-Sendung »Anne Will« gesagt, dass die Mutante auch in Deutschland »die Führung übernehmen« werde.

Seibert sagte: »Jetzt sind wir in einer sehr schwierigen Situation.« Es gebe zwar ein erfreuliches Sinken der Infektionszahlen und der Zahl der Covid-Intensivpatienten. So meldeten die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) nun 6729 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages. »Das sind erste Erfolge für uns alle in dieser zweiten Welle«, sagte Seibert. »Gleichzeitig haben wir die große und sehr reale Gefahr, dass sich die Virusmutante auch bei uns wie in anderen Ländern immer weiter durchsetzt und dass die Zahlen wieder stark in die Höhe getrieben werden könnten.« Man müsse damit rechnen, dass Deutschland der weiteren Ausbreitung der Mutante nicht entgehen werde.

Als oberstes Ziel gab Seibert daher eine weitere Absenkung der Corona-Infektionen aus. »Wir müssen möglichst schnell zu deutlich niedrigeren Infektionszahlen kommen.« Den guten Weg jetzt zu unterbrechen - »das wäre gerade falsch«.

Seibert äußerte sich zurückhaltend zur Frage einer generellen Öffnung der Schulen. Wenn die Infektionszahlen eine Lockerung ermöglichten, würden Schulen und Kitas als erstes wieder geöffnet. Aber um dieses Ziel zu erreichen, müssten alle gemeinsam an einem Strang ziehen und erst einmal die von Bund und Ländern beschlossenen Einschränkungen weiter umsetzen.

Eindringlich rief Seibert die Bevölkerung auch angesichts von Berichten über Ermüdungserscheinungen genau hierzu auf. »Die Pandemie dauert nun auch schon sehr lange, trotzdem ist es wichtig, dass wir als Gesellschaft möglichst zusammenbleiben, möglichst gemeinsam handeln, möglichst an einem Strang ziehen und diese nächsten Monate, die sicherlich zu den schwierigen gehören, möglichst gemeinsam überstehen, dann wird sicherlich sehr vieles besser werden«, sagte er mit Blick auf die dann immer größeren Impfzahlen. (dpa)