Der halbstaatliche brasilianische Ölkonzern Petrobras bekommt keine Lizenz für eine umstrittene Bohrung nahe der Mündung des Amazonas-Flusses in den Atlantik. Die Umweltbehörde Ibama begründete ihre Entscheidung am Mittwoch (Ortszeit) mit »einer Reihe von technischen Unstimmigkeiten« und Empfehlungen ihrer Analysten.
Es gebe »beunruhigende Ungereimtheiten«, was den sicheren Betrieb »in einem neuen Explorationsgebiet mit hoher sozio-ökologischer Anfälligkeit« angehe. So sahen die Petrobras-Pläne laut dem brasilianischen Nachrichtenportal »G1« keine Garantien für den Schutz der Tierwelt bei möglichen Ölunfällen vor. Zudem sei nicht klar gewesen, wie sich die Bohr-Aktivitäten auf den Lebensraum Indigener auswirken würden.
Der Ölriese Petrobras hatte »G1« zufolge nur noch auf die Genehmigung der Umweltbehörde gewartet, um mit Probebohrungen etwa 175 Kilometer vor der Küste des Bundesstaates Amapá im Amazonasgebiet zu beginnen. Die brasilianische Küstenregion von Amapá bis zum Bundesstaat Rio Grande do Norte hat demnach das Potenzial zur Förderung von mehreren Milliarden Barrel Öl.
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